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Jakob Pöltl: "Ich bekomme mehr Möglichkeiten"

Der Wiener erklärt seine bisherigen Top-Leistungen und seine Weihnachtspläne.

Jakob Pöltl: Foto: © GEPA

Jakob Pöltl legt bisher eine richtig starke NBA-Saison hin. Double-Doubles haben keinen Seltenheitswert mehr, acht sind ihm in 23 Partien schon gelungen, nur 26 Spieler in der gesamten Liga haben mehr geschafft.

Der Wiener ist einer der unumstrittenen Führungsspieler der San Antonio Spurs.

Mit 4,2 Offensiv-Rebounds pro Spiel führt er in dieser Kategorie sogar die Liga an! Insgesamt kommt er auf 8,7 Rebounds pro Partie (22. der NBA), 12,2 Punkte (121.), 1,6 Blocks (12.), 2,7 Assists (105.), 0,7 Steals (177.) und 29,1 Spielminuten (109.).

Im Interview erklärt der 26-Jährige seinen Leistungssprung, die Entwicklung seines Teams und wie er Weihnachten verbringt.

Frage: Jakob, zwei spielfreie Tage in Los Angeles zwischen den Partien gegen die Clippers und Lakers – blieb da auch etwas Zeit für Weihnachtseinkäufe, wie sieht der Fahrplan für die bevorstehenden Feiertage aus?

Jakob Pöltl: Wir hatten am Dienstag frei, da konnte ich für Weihnachten einiges erledigen. Nach dem Lakers-Spiel haben wir erneut zwei spielfreie Tage, das ist definitiv besser als der Schedule der letzten Wochen. Lange hält das aber nicht an, von Stefani bis Neujahr stehen fünf Spiele auf dem Programm.

Frage: Feiern kannst du im Kreis der Familie?

Pöltl: Meine Mutter ist jetzt schon in L.A., Schwester und Vater kommen direkt nach San Antonio und bleiben rund eine Woche, in der wir drei Heimspiele haben. Es ist cool, weil wir durch die freien Tage genug Zeit haben sollten, um entspannt zu feiern.

Frage: In der Nacht auf Freitag geht es gegen die Lakers. Mit ihrer 16:16-Bilanz sind sie bislang unter den Erwartungen geblieben. Die ersten beiden Saisonduelle habt ihr verloren: Einmal ging es in die Overtime, beim zweiten Mal hast du gefehlt.

Pöltl: Es ist schwer, sie abzuschreiben. Dass sie eher ein Team für die Playoffs als eines für die Regular Season sind, war klar. Die Frage ist, wie leicht sie es schaffen werden, in den Playoff-Modus umzuschalten. Sie hatten mit den Ausfällen von LeBron James und Anthony Davis natürlich auch Pech. Wir haben auf jeden Fall das Zeug, sie zu schlagen, das gilt aber für jeden Gegner.

"Es hat sicherlich auch mit der erweiterten Rolle zu tun, dass die Stats auch an einem nicht so guten Tag okay aussehen"

Frage: Ihr unterläuft – nicht ungewöhnlich für ein junges Team – Schwankungen, aber grundsätzlich habt ihr zuletzt oft aufgezeigt, unter anderem mit großen Siegen gegen Warriors, Jazz oder Clippers. Auffällig ist, dass ihr mit 28,1 Assists sogar die Nummer eins der NBA seid.

Pöltl: Unsere größte Stärke bzw. unsere Identität ist, dass wir gut zusammenspielen, dass sich die Kugel bewegt. Dazu müssen wir jeden Abend mit Vollgas spielen, was anstrengend und gerade in Back-to-back-Spielen nicht immer so leicht abrufbar ist. Wenn wir Energie haben, sind wir schwer zu schlagen.

Frage: Besser werden muss also die Konstanz?

Pöltl: Ja. Nach dem fordernden Sieg gegen Utah war es zum Beispiel nicht unbedingt überraschend, dass wir danach gegen Sacramento nicht gut ausgesehen haben. Aber egal, ob du vorher gewonnen oder verloren hast: 82 Spiele lang immer voll da zu sein, ist schwer. Wir haben auch keine überragenden Einzelspieler, die uns allein rausreißen können. Energie und Zusammenspiel müssen also stimmen und das Ziel ist, das konstanter abrufen zu können.

Frage: Die letzten Leistungen und auch die Entwicklung von Spielern wie Murray oder Johnson zeigen, dass es beim Aufbau klar in die richtige Richtung geht.

Pöltl: Das sehe ich auch so. Wie oft in der NBA hängt viel vom Selbstvertrauen ab. Dejounte zum Beispiel hat das jetzt absolut, kann das Spiel in die Hand nehmen und ist spielerisch unser Leader. Wenn wir so weitermachen, können wir sehr erfolgreich sein.

Frage: Du selbst bist mittlerweile auch ein gestandener Führungsspieler. Selbst an schwächeren Tagen unterschreitest du ein recht hohes Grundniveau praktisch nie.

Pöltl: Es hat sicherlich auch mit der erweiterten Rolle zu tun, dass die Stats auch an einem nicht so guten Tag okay aussehen. Alles in allem läuft es nach Wunsch, ich kann das Team gut unterstützen und bin mit meinen Leistungen über die Saison gesehen zufrieden.

Frage: Du führst die NBA in Offensiv-Rebounds und verteidigten Würfen an. Was ist dein Geheimnis?

Pöltl: Ich würde sagen, dass auch das viel mit der Spielzeit zusammenhängt. Ich mache nichts großartig anders als in den letzten Jahren, bekomme einfach mehr Möglichkeiten. Natürlich ist es eine Herausforderung, die intensive Spielweise auch bei längerer Einsatzzeit durchzuziehen, aber das bekomme ich denke ich recht gut hin.

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