news

Fußball zwischen Stadion und Bildschirm

Fußball ist hierzulande nicht nur Sport, sondern Kultur. Keine andere Sportart schafft es, so viele Kinder und Jugendliche dauerhaft in Vereinen zu binden.

Fußball zwischen Stadion und Bildschirm Foto: © ChatGPT

Fußball ist hierzulande nicht nur Sport, sondern Kultur. Keine andere Sportart schafft es, so viele Kinder und Jugendliche dauerhaft in Vereinen zu binden und ihnen Werte wie Teamgeist, Disziplin und Durchhaltevermögen zu vermitteln. Mit einem engmaschigen Netz an Nachwuchsarbeit und Vereinsstrukturen gelingt es, Talente früh zu fördern und gleichzeitig eine breite Basis für den Breitensport zu sichern.

Doch während der Ballsport auf dem Rasen seit Jahrzehnten dominiert, stellt sich die Frage: Wie stark ist seine Position im digitalen Raum? Gelingt es dem Sport, auch in Gaming, eSport und virtuellen Welten jene Strahlkraft zu entfalten, die er im echten Leben längst besitzt? Werfen wir einen Blick darauf.

eSport: FIFA und PES im Schatten der Gaming-Giganten

Wenn es um digitale Wettkämpfe geht, führt an eSport kein Weg vorbei. Millionen von Fans weltweit verfolgen Turniere in Spielen wie League of Legends (LoL), Counter-Strike 2 oder Fortnite und die Preisgelder sind hoch. EA investierte enorme Summen in Turnier-Preisgelder, um die Begeisterung für die FIFA-Reihe (heute EA Sports FC) im eSport hochzuhalten. Daneben ist auch Pro Evolution Soccer (PES, inzwischen eFootball) im eSport-Bereich vertreten. Beide Fußballvertreter können eine beachtliche Fan-Base vorweisen.

Doch im Vergleich zeigt sich: Die Reichweite ist begrenzt. Während ein FIFA-Weltmeisterschaftsfinale im eSport einige Hunderttausend Zuschauer erreicht, locken LoL oder Counter-Strike bei großen Events regelmäßig über 40 Millionen Fans vor die Bildschirme. Fußball ist im digitalen Wettkampf also präsent, doch längst nicht so dominant wie auf dem grünen Rasen.

Spannend ist dabei, dass zahlreiche Stars des realen Fußballs privat in eSport-Fußball investieren. Antoine Griezmann gründete z.B. mit seinem Bruder "Grizi Esport", Ronaldinho unterstützt sein eigenes FIFA-Team "R10" und Ruud Gullit betreibt mit "Team Gullit" sogar eine eSport-Akademie. All das zeigt: Fußballprofis glauben an die zunehmende Bedeutung des digitalen Marktes, auch wenn der Fußball dort nicht die Hauptrolle spielt.

Glücksspiel: bei Wetten Spitze, bei Slots Nische

Im Glücksspielbereich ist Fußball vor allem bei klassischen Sportwetten eine feste Größe. International entfällt ein erheblicher Teil des Wettvolumens auf den beliebtesten Sport der Welt. Anders sieht es allerdings im Bereich der Spielautomaten (stationär wie digital) aus.

Zwar gibt es in großen legalen Casinos wie dem Wildz Casino einige Slots mit Fußball-Thema, doch die Popularität bleibt weit hinter klassischen Themen wie Abenteuer, Früchten oder Fantasy zurück. Generell ist die Auswahl an Sport-Slots überschaubar und spielt im Automatenmarkt kaum eine Rolle. Während Fußballwetten also global dominieren, bleibt der Fußball im Automatenspiel ein Nischenprodukt ohne größere Relevanz.

VR: Elfmeterschießen statt echtes Spielerlebnis

Auch im VR-Bereich hat es König Fußball schwer. Spiele, die in der virtuellen Realität weniger räumliche Bewegungen erfordern, wie z.B. Tennis, Tischtennis, Golf oder Autorennen, sind technisch einfacher und immersiver umzusetzen.

Fußball dagegen lebt von ständigen Richtungswechseln, Laufwegen und komplexer Ballkontrolle. Das alles sind Faktoren, die in VR bisher nur schwer nachzubilden sind. Deshalb beschränkt sich die Fußball-Präsenz meist auf kleine Minispiele wie Elfmeterschießen oder Kopfballtraining. Ähnlich wie American Football oder Eishockey bleibt Fußball in der VR-Welt also bislang ein Nischenphänomen.

Privates Gaming: Starke Fußball-Community, aber kein Champion

Im privaten Gaming gehören Fußballspiele seit Jahrzehnten zu den absoluten Klassikern. Millionen Fans weltweit spielen FIFA oder PES, organisieren private Turniere und messen sich online. EA Sports FC zählt jährlich über zehn Millionen aktive Spieler, PES bzw. eFootball verzeichnet ebenfalls eine treue Fangemeinde, wenn auch in kleinerem Maßstab.

Vergleicht man den Fußball aber mit anderen populären Genres, zeigt sich: Fun-lastige Rennspiele wie Trackmania oder Mario Kart ziehen noch größere Communitys an und erreichen breitere Zielgruppen. Gegenüber anderen Ballsportarten wie etwa Basketball, Handball oder Football bleibt Fußball im Gaming jedoch klar die dominierende Kraft. Das gilt besonders für den Konsolenmarkt.

Fazit: Tradition trifft digitale Herausforderungen

Fußball ist unangefochten die Nummer eins auf dem grünen Rasen. Doch im digitalen Raum gibt es noch viel Luft nach oben. Während in Österreich wie Deutschland die eSport-Begeisterung laut ZDF stagniert, VR und private Gaming-Szenen großes Potenzial bieten, ist die Strahlkraft des Fußballs in digitalen Unterhaltungsbereichen deutlich weniger überwältigend als im realen Stadion.

Die Frage, wie Vereine und Verbände die digitale Welt stärker nutzen können, bleibt zentral. Eigene eSport-Engagements, Kooperationen mit Gaming-Plattformen oder innovative VR-Projekte könnten helfen, die technikaffine Jugend enger an den Fußball zu binden. Dass viele Profis selbst in digitale Teams investieren, zeigt einen möglichen Weg. Am Ende des Tages liegt es jedoch an den Organisationen und Vereinen, diese Chancen zu ergreifen, damit der Fußball nicht nur im Stadion, sondern auch online das Spiel bestimmt.

Kommentare