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Helikopter-WM: Morgenstern ist im Gold-Fieber

Skisprung-Olympiasieger greift im Hubschrauber erstmals in Master Class an.

Helikopter-WM: Morgenstern ist im Gold-Fieber

Bei Thomas Morgenstern steigt die Vorfreude auf die 16. FAI World Helicopter Championship in Weißrusslands Hauptstadt Minsk. Der 31-jährige Kärntner geht gemeinsam mit Co-Pilot Stefan Seer an den Start.

Der mehrfache Skisprung-Olympiasieger und -Weltmeister startet als Hubschrauber-Junioren-Weltmeister aus dem Jahr 2015 zum ersten Mal in der Master Class und peilt bei starker Konkurrenz aus Russland, Weißrussland, Polen und der Ukraine ein Ergebnis unter den ersten zehn der Weltmeisterschaft an.

Nach zahlreichen Erfolgen auf den Skisprung- und Skiflug-Schanzen dieser Welt fand Thomas Morgenstern 2014 im Helikopter-Sport eine neue Leidenschaft und eine Möglichkeit, seinen sportlichen Ehrgeiz weiter auszuleben.

Bronzemedaille bei World Air Games

Nach nur wenigen Monaten als Mitglied des Heliteam Austria erflog der Kärntner 2015 bei den 15. FAI World Helicopter Championship in Polen die Gold-Medaille in der Junioren Klasse, in der nur Piloten mit weniger als 250 Flugstunden teilnehmen dürfen. Bereits im Dezember desselben Jahres folgte die Einladung zu den World Air Games in Dubai, den Olympischen Spielen der Luftfahrt, wo Thomas Morgenstern gemeinsam mit Stefan Seer sensationell die Bronze-Medaille errang.

Mit knapp 700 Flugstunden gehört das ehemalige Skisprung-Ass mittlerweile zur sogenannten Master Class und wird in dieser auch bei der 16. WM an den Start gehen. Auf das Duo warten vier anspruchsvolle Bewerbe, in denen jeweils Weltmeisterschafts-Medaillen vergeben werden, sowie eine Gesamtwertung.

Morgenstern hat vier Chancen auf WM-Gold

Edelmetall wird in den Bewerben Navigation, Parallel Fender, Parallel Präzision und Parallel Slalom vergeben. Im Navigationsflug muss die Crew eine Reihe von Aufgaben bewältigen. Zu finden sind zehn Ziele und drei Turningpoints.

Dabei geht es vor allem um eine präzise Abwicklung dieser Aufgaben und eine zeitgenaue Rückkehr an die Basis. Zu früh oder zu spät bedeuten bereits Punktabzüge.

Beim Parallel Fender-Bewerb, der zu den beiden Lieblingsdisziplinen von Morgenstern zählt, muss ein Fender in den Höhen von 4 Meter, 6 m und 8 m möglichst fehlerlos durch Tore geflogen und in mehrere Tonnen abgesenkt werden. Schnelligkeit ist entscheidend.

Im Präzisionsflug sind die Piloten abermals angehalten zu beweisen wie gut sie das Fluggerät unter Kontrolle haben. Dabei muss der Helikopter durchwegs in derselben Höhe geflogen werden, während verschiede Manöver zu absolvieren sind.

Im abschließenden Slalom-Bewerb besteht die Aufgabe darin, einen Eimer aus einer Höhe von drei Metern in eine Wassertonne zu füllen, diesen Eimer danach durch verschiedene Tore zu fliegen und schließlich auf einem Tisch mit einem Durchmesser von lediglich 50 cm genau in der Mitte abzustellen. Das Anfliegen der Tore wird hierbei genau vorgegeben und der Pilot hat lediglich 2:15 Minuten für diese Übung Zeit.

Morgenstern strebt Top-10-Platzierung an

Thomas Morgenstern erklärt vor der WM: "Wir haben in den vergangenen Wochen viel trainiert aber wir müssen bei unserer Erwartungshaltung realistisch bleiben. Die Teams aus Russland, Weißrussland und Polen sind deutlich stärker einzuschätzen. Das merkt man schon daran, dass sie mit jeweils zehn Teams an den Start gehen werden."

Dennoch glaubt der Kärntner an seine Chancen und würden sich sehr über eine Top-10-Platzierung in der Gesamtwertung freuen und meint: "In den Bewerben Parallel Slalom und Parallel Fender können wir vielleicht sogar mit einer Top-Platzierung überraschen"

Neben dem Team Morgenstern/Seer geht mit Matthias Medl als Pilot und Jürgen Meixner als Co-Pilot noch ein weiteres rot-weiß-rotes Duo an den Start. Mit knapp 150 Flugstunden gehört Medl noch zu den Junioren und wird versuchen den Weltmeistertitel für das Heliteam Austria zu verteidigen.

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