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Niki Mayr-Melnhof gewinnt Rebenland-Rallye

Nach Baumschlager-Unfall deklassiert Steirer Konkurrenz im Rebenland.

Niki Mayr-Melnhof gewinnt Rebenland-Rallye Foto: © GEPA

Die 7. Auflage der Rebenland-Rallye war nach Aussagen der Piloten die schwierigste in ihrer noch jungen Geschichte.

Schlamm, Dreck und eisige Passagen am ersten Tag sowie intensiver Regen, Schnee und schlechte Sicht am zweiten Tag verlangten den Protagonisten alles ab. Nach dem Unfall von Serien-Champion Raimund Baumschlager am Ende des 1. Tages, übernahm Niki Mayr-Melnhof im Ford Fiesta R5 die Führung und baute diese kontinuierlich aus.

Am Ende siegte der Steirer klar vor Cerny und Grössing.

Von Beginn an zeigte Staatsmeister Raimund Baumschlager, warum er sich im Rebenland so wohl fühlt, dass er diesen Lauf bereits fünf Mal für sich entscheiden konnte.

Der Oberösterreicher im Skoda Fabia R5 gab das Tempo vor, und die eine Überraschung war, dass einzig Niki Mayr-Melnhof im Ford Fiesta R5 die Jagd mitgehen konnte. Die andere war jene, dass Mitfavorit Gerwald Grössing leicht hinterher hinkte, weil er sich u. a. von Anfang an mit Problemen an seinem Ford Fiesta WRC konfrontiert sah.

So bedurfte es am Ende noch eines Hasardier-Akts, um hinter dem späteren überlegenen Sieger Mayr-Melnhof und dem Zweiten Jan Cerny aus Tschechien (Ford Fiesta R5) den dritten Platz um eine einzige(!) Sekunde vor dem Ungarn Andras Hadik ins Ziel zu retten.

Mayr-Melnhof: "Meine erste Regen-Rallye"

Sieger Niki Mayr-Melnhof meint nach dem Erfolg in der Südsteiermark: "Ich bin völlig geschlaucht. Das war eine mega-schwierige Rallye, noch dazu meine erste Regen-Rallye überhaupt. Am ersten Tag der unglaubliche Fight mit Raimund - Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird -, am zweiten Tag diese verrückten Bedingungen. Ich bin einfach super happy über diesen Sieg!"

Der Tscheche Jan Cerny, wie der Sieger in einem Fiesta R5 unterwegs, sagt: "Das war schon Schwerstarbeit, die hier im Rebenland zu leisten war. Den zweiten Platz verdanken wir unseren Winterreifen, die wir in den Schlussprüfungen noch aufgezogen haben."

Gerwald Grössing (Fiesta WRC) erklärt: "Im letzten Jahr habe ich mich über einen zweiten Platz geärgert. Heuer freue ich mich echt über den dritten Platz. Vor allem in Anbetracht unserer Schwierigkeiten mit dem Auto, vom Ausfall der Turboladeregelung bis hin zu den Reifen-Abstimmungsproblemen. Dass wir dann aber unseren Podestplatz gegenüber den Tschechen und Ungarn, die allesamt ihre Winterreifen ausgepackt haben, mit den Intermediates noch ins Ziel gebracht haben, das macht viel vom Frust über ein nicht ganz gelungenes Wochenende wett."

Baumschlager sorgt für Schreckmoment

Der Big Moment der Rebenland-Rallye 2018 freilich war der Abflug und die daraus resultierende Verletzung von Raimund Baumschlager auf SP 6 des ersten Tages. Der österreichische Rekord-Champion trug dabei einen Bruch des ersten Lendenwirbels davon.

Als Gesamtsechster konnte sich der zweite Ford-Focus-WRC-Pilot Gerhard Aigner in der Gesamtwertung klassieren. Der Oberösterreicher war als Meisterschaftszweiter ins Rebenland gekommen. Mit Johanes Keferböck feierte ein anderer Oberösterreicher seine Rebenland-Premiere, und er konnte mit dem Ford Fiesta R5, nachdem er ja den Saisonauftakt in Freistadt gewonnen hatte, seine Meisterschaftsführung verteidigen. Dazu genügte ihm ein 12. Gesamtplatz.

In der 2WD-Wertung holte der Ungar Kristof Klausz (Peugeot 208 R2) den Sieg. Er gewann 27 Sekunden vor dem Niederösterreicher Luca Waldherr im Opel Adam R2. Willi Stengg (ebenfalls Opel Adam R2) holte bei seiner ersten Rallye nach drei Jahren Platz drei.

Rebenland-Rallye, Endstand nach 16 Sonderprüfungen:

1. Niki Mayr-Melnhof/Leop. Welsersheimb, Ford Fiesta R5
2. Jan Cerny/Petr Cernohorsky, CZE, Ford Fiesta R5/+2:52,1 Min
3. Gerwald Grössing/Bernhard Ettel, Ford Fiesta WRC/+3:22,4 Min
4. Andras Hadik/Igor Bacigal, HUN,Ford Fiesta R5/+3:23,4 Min
5. Vlastimil Majercak/Pavol Kusnier, SVK Ford Fiesta R5/+5:28,8 Min
6. Gerhard Aigner/Marco Hübler, Ford Fiesta WRC/+5:43,0 Min
7. Martin Kalteis/Markus Zemanek, Mitsubishi Evo VII/+5:47,8 Min
8.Gerald Rigler/Martin Roßgatterer, Ford Fiesta R5/+6:36,1 Min
9. Hermann Gaßner jr./Ursula Mayrhofer, GER Mitsubishi Evo X/+6:48,9 Min
10. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser, GER Mitsubishi Evo X /+7:22,7 Min

Sonderprüfungs-Bestzeiten:

Niki Mayr-Melnhof 9, Raimund Baumschlager 3, Jan Cerny (CZ) 2, Gerwald Grössing 1, Andras Hadik (H) 1.

Die wichtigsten Ausfälle: Kris Rosenberger (Subaru WRC/vor SP1/techn. Defekt), Roman Odlozilik (CZ/Ford Fiesta R5/SP 2/techn. Defekt), Ossi Posch (Ford Escort/SP 4/Unfall), Raimund Baumschlager (Skoda Fabia R5/SP 6/Unfall), Enrico Windisch (Citroen C2 R2/SP 9/techn. Defekt), Christoph Zellhofer (Suzuki 1600/SP 11/Ausritt), Viktoria Hojas (Opel Corsa/SP 11/techn. Defekt), Tomas Pospisilik (CZ/Skoda Fabia R5/SP 11/techn. Defekt), Paolo Pasutti (Ford Sierra Cothworth/SP 12/Unfall), Stefan Fritz (Skoda Fabia S2000/SP 13/techn. Defekt).

Punktestände nach zwei Staatsmeisterschaftsläufen:

ORM: 1. Johannes Keferböck 32, 2. Gerhard Aigner 31, 3. Niki Mayr-Melnhof 28, 4. Jan Cerny 20, 5. Johann Seiberl 17, 6. Gerwald Grössing 15.

ORM 2-WD: 1. Christoph Zellhofer 28, 2. Kristof Klausz 26, 3. Luca Waldherr 21, Franz Paireder 20, 5. Willi Stengg 17.

ORM Junior: 1. Christoph Zellhofer und Kristof Klausz je 25, 3. Martin Ritt und Luca Waldherr je 18.

Rallye Cup: 1. Johann Seiberl und Martin Kalteis je 28, 3. Günther Knobloch 20. Rallye Cup 2000: 1. Christoph Zellhofer 28, 2. Franz Paireder 20, 3. Jiri Petrasek (Tch) 16.

Nächster Staatsmeisterschaftslauf: 6./7. April Lavanttal-Rallye in Wolfsberg

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