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Walkner: "Keine Zeit, das zu realisieren"

Matthias Walkner ist nach Dakar zurück in der Heimat. Worauf er sich am meisten freut.

Walkner:

Matthias Walkner ist nach seinem zweiten Gesamtplatz bei der Rallye Dakar zurück in Österreich.

Nach einer 35-stündigen Heimreise aus Südamerika wurde der KTM-Werksfahrer am Montagabend in Salzburg empfangen. Zurück in der Heimat freut sich Walkner vor allem auf Schlaf "und auf Schnee, gutes Essen, die Familie und die Freundin".

Gedanken um ein weiteres Antreten bei der Dakar macht er sich noch keine. "Im Moment will ich den zweiten Platz genießen. Ich habe noch nicht die Zeit gehabt, das zu realisieren."

"Aber es macht viel zu viel Spaß, um nicht mehr mitzufahren." Drei, vier oder fünf Starts seien in Zukunft noch drinnen. "So alt bin ich jetzt auch noch nicht", sagt der 30-Jährige, der beim legendären Offroad-Rennen in der Motorrad-Wertung Gesamtzweiter geworden war und damit ein Kapitel heimischer Motorsport-Geschichte geschrieben hat.

Auf und Ab während der Rallye

Der Motocross-MX3-Weltmeister (2012) und Cross-Country-Rallye-Weltmeister (2015) berichtet vom nervenaufreibenden Auf und Ab der vergangenen Tage. So verlor Walkner in der dritten Etappe wegen Navigationsproblemen viel an Boden. Die vierte Etappe gewann er. Auf der fünften Etappe fuhr er zunächst einen großen Vorsprung heraus - bis er sich ebenfalls verfuhr. "Es hat dann gar nicht mehr so gut ausgeschaut. Aber ich wusste, das Rennen dauert lang. Ich bin dann immer besser in Fahrt gekommen."

Am entscheidenden zehnten Tag, als er auf Platz zwei vorfuhr, habe er sich gut vorbereitet und akribisch die Streckenführung studiert. "Und trotzdem habe ich mich extrem verfahren und 25 Minuten verloren. Aber die anderen haben sich noch mehr verfahren."

Mit den starken Temperatur- und Höhenunterschieden während der Rallye - "von minus 5 Grad bis plus 45 Grad und von Meereshöhe auf bis 5.000 Meter" habe er keine Probleme gehabt, sagte Walkner der APA.

"Ich habe mich unzerstörbar gefühlt"

"Mir ist es physisch sehr gut gegangen. Ich habe viel gegessen und acht Liter Wasser am Tag getrunken." Die Herausforderung sei nach dem schweren Sturz im Vorjahr vor allem psychischer Natur gewesen. "Es war weniger die Erwartungshaltung von außen, als die, die ich mir selbst gesetzt habe. Ich wollte das Rennen unbedingt beenden."

Bei seinen bisherigen Antreten 2015 und 2016 hatte der 30-Jährige das Ziel nicht erreicht. Im Vorjahr schied er mit Oberschenkelbruch aus, vor zwei Jahren wurde er von einer Lebensmittelvergiftung außer Gefecht gesetzt. "Da hat heuer schon Druck auf den Schultern gelastet," berichtete Walkner.

Im Vorjahr habe er bis zu seinem Ausscheiden gerade einmal zweieinhalb Minuten Rückstand auf den Führenden gehabt. "Ich dachte damals, es kann nichts passieren. Ich habe mich unzerstörbar gefühlt. Und dann habe ich einen Graben übersehen." Der Salzburger stürzte schwer und fiel mit Oberschenkelbruch aus. Zwölf Stunden habe damals der Abtransport ins Spital gedauert, zurück in Salzburg folgten 26 Wochen Reha.

"Der Sturz hat mir auch gezeigt, dass die Dakar nicht ungefährlich ist. Eine kleine Unkonzentriertheit über fast 9.000 Kilometer, und alles ist vorbei." Einige Schrecksekunden habe es auch heuer gegeben. "Ich bin mehrmals fast in einen Esel oder ein Lama gekracht."

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