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Jorge Martins MotoGP-Achterbahn

Überraschung zu Saisonstart, dann schwerer Sturz. In Spielberg meldet sich der Rookie zurück.

Jorge Martins MotoGP-Achterbahn Foto: © getty

Jorge Martin sorgt am Samstag für ein dickes Ausrufezeichen in Spielberg

Der Spanier in Diensten von Pramac Racing stellt seine Ducati im Qualifying nicht nur auf Startplatz eins, er sorgt dabei auch noch für einen neuen All-Time-Rekord auf dem Red Bull Ring

Damit liefert der 23-Jährige einmal mehr eine Talentprobe ab und das in seinem ersten Jahr in der MotoGP, das bisher eine wahre Achterbahn war. 

Nach Platz 15 zum Auftakt in Katar fuhr Martin gleich im zweiten Saisonrennen als Dritter aufs Podest. Bei der dritten Station in Portugal im April verunfallte der Madrilene dann schwer. Mehrere Sekunden flog Martin damals durch die Luft, ehe er nach mehreren Überschlägen mit fast 30 G am Boden einschlug und neben einem Schädel-Hirn-Trauma auch Knochenbrüche erlitt.

Nach mehreren Operationen und einer eineinhalbmonatigen Pause kehrte der Spanier dann in Barcelona wieder auf die Strecke zurück. Bei seinem Comeback hatte Martin noch mit den Nachwirkungen seines Sturzes zu kämpfen, es folgten die Plätze 14, 12 und ein Ausfall vor der Sommerpause. 

"Als er zurückgekommen ist, hat er uns wieder sein Potenzial und seine Herangehensweise an den Rennsport gezeigt. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass er sich in der zweiten Saisonhälfte gut weiterentwickeln wird", sagte Pramac-Teammanger Francesco Guidotti damals.

Martin nach Rekord: "Hatte nicht erwartet, so stark zu sein"

Und er sollte Recht behalten. In der Fabelzeit von 1:22,994 Minuten raste Martin zur Pole Position in Spielberg, seiner zweiten nach jener in Katar. "Ich bin überrascht, denn die Runde war nicht perfekt. Ich hatte nicht erwartet, so stark zu sein", sagt Martin etwas verblüfft und berichtet von einigen Schaltfehlern.

"In der zweiten Kurve hatte ich leichte Probleme, trotzdem ist sich ein super erster Sektor ausgegangen. Es war eine wirklich heiße Runde, sehr schwierig wegen der Track Limits, aber 1:22,9 ist eine richtig gute Zeit. Ich habe gesehen, dass Francesco und Marc näher kommen, aber es ist sich ausgegangen und ich bin super glücklich", so der 23-Jährige. 

Markenkollege Francesco Bagnaia und WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) sind im ersten von zwei Rennen in der Steiermark am Sonntag (14 Uhr/live ServusTV) die ersten Jäger des Polesetters.

"Wenn ich in Katar in der Lage bin, um den Sieg zu kämpfen und auf das Podium zu fahren, dann sollte ich das auch ein weiteres Mal schaffen können", machte Martin schon vor der Sommerpause deutlich, dass er in dieser Saison noch hohe Ziele hat. Dennoch stehe er noch nicht bei 100 Prozent Fitness. "Es wird zwar hart, um den Sieg zu kämpfen, aber ein Podest ist hier für mich wohl drin. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das Rennen anzuführen", verspricht er in Spielberg. 

Quartararo hätte Martin die Pole am Red Bull Ring fast noch weggeschnappt, seine 1:22,958 kurz vor Schluss wurden aber wegen Verletzung der Track Limits gestrichen. Martin ist damit der erste und bisher einzige MotoGP-Pilot in Spielberg mit einer Rundenzeit unter 1:23 Minuten. Bis Samstag hatte Marc Marquez mit seiner Pole-Zeit von 2019 von 1:23,027 Min. den Rekord gehalten. Spielberg festigt nun mit einem Schnitt von 187,3 km/h die Position als schnellste MotoGP-Strecke der Welt.

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