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Verstappen: "Hatte keine Überholmöglichkeit"

Dennoch steht der Niederländer am Ende ganz oben und ist der große Sieger in Frankreich:

Verstappen: Foto: © getty

Der große Sieger des GP von Frankreich in Le Castellet heißt Max Verstappen.

Der Niederländer feiert seinen siebenten Saisonsieg, stockt das Punktekonto um 25 Zähler auf und setzt endgültig zum Solo in der WM an.

Auch, weil Charles Leclerc einmal mehr einen Nuller wegstecken muss. "Es war Pech für Charles. Ich hoffe, er ist okay", meint Verstappen zum Ausfall des "WM-Konkurrenten".

"Hatte nie die Chance zu überholen"

Dabei sah es zu Beginn des Rennens noch nicht nach einem Sieg des Niederländers aus. Leclerc behauptete am Start seine Pole Position, konnte in der Folge die Angriffe von Verstappen abwehren.

"Zu Beginn war es schwierig. Ich war immer im DRS-Fenster, hatte aber nie die Chance zu überholen", so Verstappen. Ab Runde 16 dann die entscheidenden Szenen. Verstappen kommt als erster Fahrer der Spitzengruppe überraschend früh an die Box.

"Undercut hätte funktioniert"

Kurz danach ist Leclerc im Fokus: Der Monegasse verliert in Kurve 11 sein Auto - und wohl auch seine WM-Chancen. Nach dem Ausfall wächst der Rückstand in der WM bereits auf 63 Punkte an.

Im Kampf um den Sieg sah sich Red Bull aber bereits vor dem Aus des Ferrari-Stars im Vorteil. "Wir waren gerade dabei den Undercut zu machen. Der hätte funktioniert", ist sich Helmut Marko im Interview mit ServusTV sicher. "Von den Rückständen war klar, dass wir beim Stopp von Leclerc vor ihm rauskommen würden."

Teamchef Christian Horner erklärt den Undercut: "Wir haben so früh wie es für eine Ein-Stopp-Strategie möglich war, einen Undercut. Der Reifenverschleiß im Rennen war besser als erwartet. Vor dem Rennen rechneten wir eher mit einem Zwei-Stopp-Rennen, aber während des Rennens ging es immer mehr in Richtung ein Stopp."

"Danach hatte ich keine Konkurrenz"

Während des Safety Cars kamen die übrigen Piloten an die Box. Verstappen blieb knapp vor Lewis Hamilton. "Wir hatten Glück, dass wir vor den Mercedes auf die Strecke kamen", weiß Horner.

So war der Weg für Verstappen kampflos frei.

"Danach hatte ich keine Konkurrenz und bin einfach mein Rennen gefahren", analysiert der 24-Jährige. So sieht das auch Helmut Marko: "Es war dann nur noch ein Verhalten."

Ohne dem geplanten Undercut und dem Leclerc-Ausfall wäre es aber auch für Red Bull schwer gewesen, trotz höherem Topspeed am Ferrari vorbeizugehen. "Es war überraschend, dass die Reifen viel besser gehalten haben. Und dass das Überholen so schwierig war", so Marko in der Analyse.

"Checo hat den Restart verschlafen"

Während bei Verstappen feiern angesagt war, musste Perez kurz vor dem Ende einen Rückschlag hinnehmen. Der Mexikaner verlor beim Restart nach einem virtuellen Safety Car Platz drei an George Russell.

"Checo hat den Restart verschlafen", meint Marko trocken. "Das ist der Wermutstropfen heute."

Perez wehrt sich

Von "Verschlafen" will Perez nach dem Rennen nichts wissen. Es hätte beim Ende der VSC-Phase Verwirrung gegeben.

"Es war total falsch", so der Mexikaner. Er habe die Information bekommen, dass das VSC in Kurve 9 endet. "Es war aber erst nach Kurve 13."

Wie die FIA im Nachgang des Rennens erklärt, hätte es ein Hardware-Problem gegeben. Daher wurde eine zweite VSC-Ending-Nachricht an die Teams geschickt. "Die Backup-Systeme haben exakt so gearbeitet, wie sie es in diesem Szenario tun sollen", heißt es in der FIA-Erklärung. Perez und Russell hätten keine unterschiedlichen Informationen bekommen. "Die gleiche Information wurde gleichzeitig an alle Teams gegeben."

Die Erklärung passt zu den Bildern, die es am Ende der VSC-Phase gegeben hat. Perez setzte sich da überraschend von Russell ab, verlangsamte dann aber wieder. Hintergrund ist dabei wohl, dass er in der vorgegebenen Sektorzeit bleiben musste, um einer Strafe zu entgehen.

Letztlich nutzte Russell die Situation eiskalt aus und ließ den Mexikaner stehen.

WM-Solo für Verstappen?

Damit kann man bei den Bullen aber sicherlich gut leben. In der WM ist für den Rennstall alles auf Schiene.

Verstappen hat nach 12 von 22 Rennen bereits 63 Punkte Vorsprung (WM-Stand) und ist zu Beginn der zweiten Saisonhälfte klar auf Kurs zur Titelverteidigung.

Weiter geht es bereits kommendes Wochenende mit dem GP von Ungarn, dem letzten Rennen vor der Sommerpause.

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