Rund um den Grand Prix von Österreich wird Toto Wolff auf die Aussichten angesprochen, in Bälde wieder einen österreichischen Fahrer in der Formel 1 zu haben. Lucas Auer, DTM-Schützling des Mercedes-Motorsportchefs, gilt schließlich als heißeste Aktie.
"Der Luggi hat eine unglaublich positive Entwicklung vom letzten auf dieses Jahr gemacht und legt immer weiter nach. Insofern würde er einen Test verdienen, aber aus unserer Perspektive muss er sich auf die DTM konzentrieren. Denn da hat er die Chance, einen Titel zu gewinnen, und dann öffnet sich vielleicht eine Tür", so der Wiener über den 22-jährigen Tiroler.
Aktuell liegt Auer mit zwei Punkten Rückstand auf Rang zwei der DTM-Gesamtwertung und ist im Gespräch um einen Auftritt beim Young Driver Test nach dem Grand Prix von Ungarn. Wolff bekräftigt: "Wenn er in Ungarn in einem Auto sitzt, dann in einem Force India. Da ist es nicht an uns, das zu kommunizieren."
Niemand sonst auffällig
Abseits des Neffen von Gerhard Berger scheint es düster auszusehen.
"Um dich in der Formel 1 durchzusetzen, musst du Autofahren können und zu den Besten gehören. Nur dann ist es sinnvoll. Max Verstappen oder Esteban Ocon sind hier hergekommen, und man hat gleich gemerkt, dass die etwas anders sind. In den letzten Jahren haben wir in Österreich vielleicht nicht die Dichte, das Talent oder das Glück gehabt, dass sich ein junger Fahrer hochgearbeitet hätte. Denn wenn einer so gut ist, wäre er von einem der Systeme aufgepickt worden – von uns, von Red Bull oder von Ferrari", führt Wolff aus.
Helmut Marko bestätigt auf die gleiche Frage: "Wir haben keinen Österreicher am Radar."
Volle Konzentration auf die DTM
Lucas Auer selbst scheint den Rat seines Vorgesetzten jedenfalls zu beherzigen.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, ist ein Besuch des Tirolers beim Grand Prix von Österreich in Spielberg nicht zur Debatte gestanden.
Stattdessen nutze er das Wochenende, um sich Notizen zu machen, Reports zu schreiben und sich einzuprägen, was er an Rennwochenenden gelernt hat.