news

Wolff: "Müssen uns ein paar Rennen sortieren"

Hamilton, Russell und Wolff wissen, dass nicht mehr drin ist. Wie lang braucht es?

Wolff: Foto: © GEPA/getty

Ein böses Erwachen? Mitnichten. Mercedes selbst war klar, am ersten Wochenende der Formel-1-Saison 2022 nichts mit dem Sieg zu tun zu haben.

Die Konkurrenz nahm diese Ansage lediglich nicht für bare Münze. Nach dem Qualifying zum Grand Prix von Bahrain (So., ab 16:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) hat sich die Lage geändert.

Mit den Rängen fünf und neun für Lewis Hamilton und George Russell waren die Silberpfeile dritte Kraft. Und das mit Abstand.

Die Aufregung um die radikalen Ansätze am "W13" ist vorerst kein Thema mehr, denn Bäume reißt Mercedes mit dem neuen Auto vorerst keine aus.

Hamilton sogar zufrieden

0,680 Sekunden fehlten Hamilton auf die Pole-Zeit von Charles Leclerc. Eine Welt. Aber: Der siebenfache Weltmeister war zufrieden.

"Ich würde es nicht Erleichterung nennen, aber ich bin schon glücklich heute. Wenn wir sehen, wo wir die letzten Wochen waren, die Probleme die wir hatten - ehrlich gesagt war es ein kleiner Albtraum, das Auto zu fahren", hielt sich der Brite nicht zurück.

Besonders mit dem "Porpoising", dem unkontrollierten Auf- und Ab-Springen des Autos auf der Geraden, hat der Mercedes weiterhin sichtlich Schwierigkeiten.

Ferrari und Red Bull "werden weg sein"

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Generell seien Ferrari und Red Bull zu Saisonstart aber "in einer eigenen Liga". Vor diesem Hintergrund sei die aktuelle Position das Maximum der Möglichkeiten, mit Chancen auf mehr am Rennsonntag.

Auch, wenn Hamilton ein bisschen scherzhaft einschätzte: "Die werden weg sein! Wir befinden uns nicht im Kampf mit ihnen. Sie waren in den Trainings mit den Renneinstellungen eine Sekunde vor uns, wir werden mit den Jungs hinter uns kämpfen."

Risiko brachte Russell riesigen Rückstand

Eine riesige Enttäuschung war Rang neun für Russell. Überhaupt vor dem Aspekt, dass dem Youngster in Q3 eine satte Sekunde auf Hamilton fehlte.

Und pikant: Mit Valtteri Bottas steht ausgerechnet jener Mann im vermeintlich unterlegenen Alfa Romeo auf Rang sechs, damit unmittelbar neben Hamilton und klar vor seinem Nachfolger, den Russell bei Mercedes ersetzte.

Russell schob seine Position auf eine riskante Herangehensweise im letzten Outing. Er wollte sich nicht mit der dritten Reihe zufriedengeben und proben, ob eine Out-Lap im härteren Fahrstil Zehntel bringt. Das Gegenteil war der Fall. Übrigens ein Ansatz, zu dem ihm das Team riet.

Platz neun sei laut Russell jedenfalls deutlich weniger als das, was im Auto stecke.

Laut Russell mache Mercedes zwar Fortschritte, müsse sich momentan aber noch zu sehr auf das Beheben des "Porpoising" konzentrieren. Dadurch seien Fortschritte in den anderen Bereichen schwierig. Es werde daher noch dauern, ehe Silber wieder über Rennsiege nachdenken könne.

Die Probleme zu spät erkannt

Das positivste Zeichen aus dem Mercedes-Lager: In ihren Einschätzungen stimmen Hamilton, Russell und Teamchef Toto Wolff völlig überein. Eine gute Grundlage, um zu arbeiten.

Laut Wolff müsse das Team beim Abtrieb Abstriche machen, um dem "Porpoising" entgegenzuwirken. "Wir werden ein paar Rennen brauchen, um uns zu sortieren. Dann sind wir wieder da", hofft der Wiener bei "Sky". Das Ausmaß der Probleme sei nämlich erst beim Abschlusstest in Bahrain ersichtlich geworden.

Für Sonntag würde er sich ein Ranking unter den ersten Fünf wünschen. "Vierter oder Dritter wäre super, das nehme ich sofort", stellt Wolff keinerlei Ansprüche an einen Sieg.

Es kommen einige Wochen an Arbeit auf alle Beteiligten zu.

Kommentare