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Wolff: "Anbruch einer neuen Ära"

Toto Wolff rätselt nach F1-Auftakt in Melbourne und erntet rhythmische Häme aus dem Netz.

Wolff:

Bei Mercedes herrscht nach dem Formel-1-Auftakt in Australien Rätselraten.

War der amtierende Weltmeister einfach zu langsam oder ging das Rennen nur aufgrund des frühen Boxenstopps von Lewis Hamilton verloren?

"Im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber zusammenfassend kann man sagen, dass wir nicht schnell genug waren. Deshalb ist Sebastian der verdiente Sieger", meint Motorsport-Chef Toto Wolff.

Die Szene, als der Wiener infolge des Führungswechsels in Melbourne verärgert auf den Tisch schlug, wird derweil neu vertont zum "Schlager" im Internet.

Mit Rhythmus im Blut: Toto Wolffs neu vertonter Ärger in Australien


Die genauen Gründe, warum Hamilton zu Beginn des Rennens - trotz geglückten Starts - nicht davon ziehen konnte, kennt Wolff noch nicht.

"Ich weiß es nicht", gestand der 45-Jährige, der allerdings schon im Vorfeld gemeint hatte, dass es durch die Autos der neuen Generation an der Spitze enger zugehen dürfte als in den vergangenen Jahren. Die deutlich bessere Laufleistung des Mercedes in den Longruns im Freitagstraining hatte wiederum Anlass zur Prognose gegeben, es sollte heuer alles beim Alten bleiben.

Es gibt noch viele Unbekannte

"Der Unterschied war, dass es heute viel heißer war, und wir waren nicht so gut in den Longruns wie am Freitag", erläuterte Wolff am Sonntag. "Als die Temperatur ein bisschen zurückgegangen ist, war das Tempo gegen Ende des Rennens absolut in Ordnung, aber zu Beginn nicht."

Ein Problem waren die neuen fetteren Reifen, die offenbar zu Beginn wenig Grip brachten, wie Hamilton monierte. Auch das war ein bestimmender Faktor, warum der Brite schon in Runde 18 zum Umstecken an die Box fuhr.

Durch die neuen Chassis-Regeln, die vor der Saison implementiert wurden, gebe es eben noch viele Unbekannte, meinte Wolff. "Es ist der Anbruch einer neuen Ära", sagte der 45-Jährige. Welche Auswirkungen viele Neuerungen bei verschiedenen Bedingungen im Rennen haben, sei noch unklar. Die Lernkurve werde in den kommenden Wochen daher hoch sein. "Wir müssen uns alles jetzt ganz genau anschauen", versprach Lauda.

Konkurrenzkampf für Mercedes positiv

Grundsätzlich sei Konkurrenz für die Formel 1 positiv, betonten beide. "Wenn immer ein Team gewinnt, ist es langweilig, auch wenn es mein Team ist", gab Lauda zu. So gesehen fürchte sich Mercedes-AMG nicht vor härteren Bandagen im Kampf um die Weltmeisterschaft.

"Wir haben uns immer darauf eingestellt, dass es nicht so weitergehen kann, dass wir alles in Grund und Boden fahren. Das hat es nie gegeben in der Form", erklärte Wolff. "Dass wir uns jetzt mit Ferrari matchen, ist aufregend, vor allem toll für die Fans. Es ist eine neue Herausforderung für uns."

Auch Hamilton blickt einem Zweikampf mit Ferrari gespannt entgegen. "Das ist großartig für die Fans", sagte der 32-Jährige, wies aber gleich auf den großen Nachteil der neuen Aerodynamik-Standards hin. "Leider ist es schwieriger als jemals zuvor, auf andere Autos aufzufahren, was schade ist. Wir können kein enges Duell auf der Strecke haben."

Hoffen auf mehr Action in China

Die Problematik, dass der Grip durch die Luftverwirbelungen hinter einem fahrenden Auto bei den neuen Modellen noch mehr leidet, wird allseits bestätigt. "Wir hören von den Fahrern, dass es kaum möglich ist, nah an den Vordermann zu fahren", berichtete Wolff.

Der enge Kurs in Melbourne lade allerdings ohnehin nicht häufig zum Überholen ein. "Das ist Albert Park. Wenn dich da einer nicht vorbei lassen will, kommst du nicht vorbei", bemerkte Lauda. "Es könnte uns helfen, wenn wir zu Strecken kommen, wo der DRS-Effekt größer ist", hoffte Wolff auf mehr Action - womöglich schon in zwei Wochen in Shanghai.

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