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Entscheidung in der "Causa Oscar Piastri" naht

Am Montag tagt das "Contract Recognition Board" der FIA:

Entscheidung in der Foto: © getty

Alpine? Oder McLaren?

Die größte Posse des diesjährigen Fahrermarkts in der Formel 1 steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Am Montag tagt das "Contract Recognition Board" der FIA, um in der Sache Klarheiten zu schaffen. Das bestätigte Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer am Rande des Grand Prix von Belgien.

Diese Institution ist von den Teams als höchste Instanz in diesen Fragen akzeptiert.

Während McLaren-Teamchef Andreas Seidl den Fragen nach einem möglichen Vertrag mit Piastri dezidiert auswich, weisen die Geschehnisse im Team mit der Trennung von Daniel Ricciardo am Ende des Jahres darauf hin, dass ein entsprechender Plan verfolgt wird. Auch sind die Briten Piastris einzige Option auf ein gleichwertiges Cockpit zu jenem von Alpine, welches er ablehnte.

Alpine ist zuversichtlich, einen gültigen Vertrag mit dem jungen Australier in der Tasche zu haben. Der 21-Jährige habe im November 2021 ein Arbeitspapier unterschrieben, welches für 2023 gültig und auch eine Option auf 2024 enthalte. Meldungen über eine verstrichene Frist seien frei erfunden.

Widersprüchliche Signale von Piastri

Das Verhältnis zwischen Piastri und Alpine, das ihn jahrelang förderte, sei entgegen der Berichte zumindest laut Szafnauer intakt. Piastri habe am Wochenende auch Simulator-Arbeit in der Fabrik abgeliefert.

Rund um die passierte Verkündung als Einsatzfahrer für 2023 dürften die Franzosen und der Australier aber schlecht miteinander kommuniziert haben. Szafnauer habe die Veröffentlichung bei Piastri angekündigt, dieser habe im Simulator sitzend gelächelt und sei dankbar gewesen.

Um ein Hin und Her mit dem Management des Fahrers zu vermeiden, wurde die Meldung daraufhin veröffentlicht. Um via Social Media kurz darauf von Piastri selbst dementiert zu werden. Erst hier habe Alpine von den abweichenden Plänen des Schützlings erfahren.

So gut das Verhältnis vermeintlich auch sein mag: Angesichts der Geschehnisse wünschte sich Szafnauer "etwas mehr Integrität" von Piastri.

"Er hat im November ein Stück Papier unterschrieben und wir haben unsererseits alles getan, um ihn auf die Formel 1 vorzubereiten. Sein Teil dieses Handels wäre, für uns zu fahren. Oder dort, wo wir ihn unterbringen. Ich wünsche mir einfach nur, dass er sich daran erinnert, was er da unterschrieben hat", so der Teamboss.

Was wären die Folgen einer Alpine-Niederlage?

Unabhängig von der Entscheidung des "Contract Recognition Boards" am Montag wird die Sache aber noch nicht restlos ausgestanden sein.

Im Falle einer Entscheidung pro McLaren dürfte Alpine laut "Auto, Motor und Sport" vor ein Zivilgericht gehen, um die Entwicklungskosten für Piastri aus den letzten zwei Jahren zurückzuholen. Berichtet wird von einer finanziellen Größenordnung im Bereich um die fünf bis zehn Millionen Dollar.

Und eines der beiden Teams muss sich auf jeden Fall um einen zweiten Fahrer bemühen. Rund um das Spa-Wochenende schien das Gerücht heißer zu werden, dass Mick Schumacher sehr wohl eine Option bei Alpine wäre. Oder Pierre Gasly - unter der Voraussetzung, dass AlphaTauri den US-Amerikaner Colton Herta als Ersatz bekäme. Der IndyCar-Fahrer hat auch einen McLaren-Vertrag - und so könnte sich der Kreis schließen.

Offiziell will sich Alpine aber erst nach der CRB-Entscheidung mit dieser Frage auseinandersetzen. Falls überhaupt nötig.

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