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Ferrari-Clinch in Russland ein "Missverständnis"?

Der verlorene Sieg in Sotschi war das nächste Kapitel im heißen Stall-Duell.

Ferrari-Clinch in Russland ein Foto: © getty

Wird der Grand Prix von Japan in Suzuka (So., ab 7:10 Uhr im LIVE-Ticker) das nächste Kapitel im heiß entbrannten Ferrari-Stallduell zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc?

Beim Grand Prix von Russland in Sotschi gab es in der Startphase des Rennens erneut dicke Luft am Boxenfunk, als Vettel von Startplatz drei schnell die Führung übernahm - gemäß einer Absprache, die gegen Mercedes absichern sollte, wie später verraten wurde. Allerdings gab der Deutsche den Platz ganz vorn lange nicht zurück, weil dieser der Meinung war, schnellere Rundenzeiten als Leclerc fahren zu können - sehr zum Missfallen des Monegassen, der nicht das erste Mal von teaminternen Vorgängen irritiert schien.

Im Vorfeld des Japan-Rennens scheinen die Wogen wieder einmal geglättet. "Im Auto gab es ein Missverständnis. Wir haben das besprochen", meint Leclerc, der auch der Meinung ist, dass die Sache von außen größer erschien, als sie wirklich war. Am Ende stand aber ein Doppelsieg für Mercedes, definitiv nicht das gewünschte Ergebnis für die Scuderia.

Einen wirklichen Kampf in Sachen Fahrer-WM gibt es aber wohl ohnehin nur mehr zwischen den beiden Ferrari-Fahrern um den dritten Platz, wobei Leclerc gegenwärtig 21 Punkte Vorsprung auf den vierfachen Weltmeister genießt. "Es ist wie in jedem Team. Seb will mich schlagen und ich ihn", so Leclerc - Priorität habe aber das Team-Ergebnis.

Vettel gibt sich schuldbewusst

Vettel gibt sich umsichtig und räumt bezüglich der Sotschi-Vorgänge sogar Ungehorsam ein. "Das war mit Sicherheit nicht richtig", sagt der vierfache Weltmeister.

Probleme mit Leclerc sehe er nicht. "Das Verhältnis ist nach wie vor so, wie es das ganze Jahr war, und wir kommen gut miteinander aus. Natürlich schenkt man sich auf der Strecke keinen Zentimeter und möchte den anderen schlagen, aber das ist kein besonderes Verhältnis zwischen mir und ihm."

Gewissheit könnte Vettel bald in der Titelfrage bekommen. "Mathematisch habe ich vielleicht noch eine Chance", meint er mit Blick auf die Fahrer-WM. "Das würde aber eine Menge Wenns und Abers erfordern."

Da hat Vettel völlig recht. Denn Lewis Hamilton steuert im Mercedes klar seinem sechsten Fahrertitel entgegen. 73 Zähler hat der Engländer mehr auf seinem Konto als der Zweite Valtteri Bottas, Vettel hingegen hat im Klassement schon 128 Punkte Rückstand. Im Bestfall kann ein Pilot in den verbleibenden fünf Grand Prix noch 130 Zähler einfahren.

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