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Droht Sainz Jr. in Frankreich Strafversetzung?

Der Silverstone-Sieger könnte in Paul Ricard am Ende des Feldes starten:

Droht Sainz Jr. in Frankreich Strafversetzung? Foto: © GEPA

Hat der Ausfall beim Österreich-GP für den Ferrari-Piloten Carlos Sainz Jr. Auswirkungen auf den Grand Prix von Frankreich (So, ab 14 Uhr im LIVE-Ticker>>>)?

Die Bilder des kapitalen Triebwerkschadens samt Feuer am F1-75 in Spielberg machten global die Runde. Für den Spanier dürfte dies aber nach dem Nuller am Red Bull Ring weitreichende Konsequenzen auf dem Circuit Paul Ricard unweit der südfranzösischen Stadt Le Castellet haben.

Denn sollte Ferrari beim Silverstone-Sieger ein viertes Triebwerk einbauen, so würde dies einen Verstoß gegen das F1-Reglement bedeuten. In Artikel 28.2 des Sportreglements ist genauestens vermerkt, dass nur drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H, drei MGU-K, drei Turbolader, jeweils zwei Batterien und ECU-Einheiten sowie acht Auspuffversionen straffrei pro Saison verwendet werden dürfen.

Liest man im Regelbuch weiter, so steht in Artikel 28.3 vermerkt: Sollte ein Fahrer mehr Motorenteile als erlaubt einsetzen, so bedeutet dies beim ersten Teil eine Strafversetzung um zehn Startplätze. Bei einem zweiten Teil kommen fünf hinzu. Sollte der Pilot durch die gesammelten Strafen 15 oder mehr Startplätze zurückversetzt werden, bedeutet dies automatisch die Rückversetzung auf die letzte Position in der Startaufstellung.

Strafe in Frankreich taktisch klüger

Aus Maranello kam zwar noch keine Meldung, dass der 27-Jährige einen neuen Motor erhält, taktisch gesehen würde sich aber die Strafversetzung lohnen. 

Denn der franzöische Rundkurs zeichnet sich nicht nur nur durch die lange Start/Ziel-Gerade, sondern auch durch die zweigeteilte, 1,6 Kilometer lange Gegengerade "Mistrail Straight" aus. Unter dem Strich verspricht das genügend Überholpotenzial, um aus einem letzten Startplatz noch eine "Top"-Position herauszuholen. 

Sollte Ferrari den Tausch der Antriebseinheit allerdings erst beim GP von Ungarn vornehmen, wäre das ein Eigentor nach Maß. Zwar bewies auf dem Hungaroring 1986 Nelson Piquet Jr. im Williams gegen Ayrton Senna im Lotus mit einem unvergessenen Überholmanöver, dass die eigene Positionierung durchaus verbessert werden kann, allerdings dürften sich weder Ferrari noch Sainz Jr. einen Gefallen mit einem Wechsel der Antriebseinheit in Ungarn machen.

Denn der F1-Traditionskurs bietet nur eine "echte" Überholstelle, die sich auf der Start/Ziel-Geraden mit einer länger von knappen 789 Metern allerdings beschränkt gut anbietet.

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