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Ferrari-Zoff bei Miami-GP: "Das ist keine gute Teamarbeit"

Beim Grand-Prix von Miami ließ Lewis Hamilton am Funk ordentlich Frust ab. Auch Teamkollege Charles Leclerc war sauer, kündigte Gespräche nach dem Rennen an.

Ferrari-Zoff bei Miami-GP: Foto: © getty

Auch beim Grand Prix von Miami (zum Rennbericht>>>) hatte die Scuderia Ferrari mit den vorderen Plätzen nichts zu tun und blieb ein weiteres Mal hinter den Erwartungen zurück.

Während des Rennens tat sich aber eine weitere Baustelle bei den Italienern auf - die beiden Ferrari-Piloten Lewis Hamilton und Charles Leclerc machten ihrem Ärger über die Strategien während des Rennens im Boxenfunk Luft.

In Runde 39 des Rennens lagen die beiden Ferrari-Piloten auf den Positionen sieben (Leclerc) und acht (Hamilton), wobei sie den vorausfahrenden Mercedes von Kimi Antonelli im Visier hatten. Während Leclerc auf harten Reifen unterwegs war, war Hamilton auf den schnelleren Medium-Reifen unterwegs. Der siebenfache Weltmeister meldete sich über Funk und forderte sein Team auf, ihn an Leclerc vorbeizulassen, damit er eine Chance habe, Antonelli anzugreifen.

Als Hamilton instruiert wurde, er möge trotz des Reifenvorteils in Leclercs DRS bleiben, wütete der Brite: "Mann, ihr! Das ist kein gutes Teamwork. In China habe ich auch Platz gemacht, als ihr mich gebeten habt. Wofür sind Teamkollegen da? Kommt schon." Dann fiel ihm der Ferrari-Ingenieur in den Satz rein: "Wir tauschen die Positionen."

Fahrertausch ohne Erfolg

Als Hamilton trotz des Tausches nicht näher an Antonelli heranfuhr, folgte die Beschwerde von Leclerc. "Lewis muss schneller fahren. Ich fahre jetzt in seiner 'dirty Air'", funkte der Monegasse.

Erwartungsgemäß begannen Hamiltons weichere Reifen circa ab der 50. Runde abzubauen. "Wie viel schneller könntest du bei freier Fahrt fahren?", wurde Leclerc gefragt. "Ich weiß es nicht", antwortete der 27-Jährige.

Der Kommandostand reagierte und befahl einen neuerlichen Positionstausch für Kurve elf. Weil Hamilton nicht rechtzeitig informiert wurde, kam dieser nicht zu Stande, musste auf die kommende Runde verschoben werden." Leclerc wütete anschließend: "Wir diskutieren das nach dem Rennen." 

Am Ende ließ Hamilton seinen Teamkollegen passieren, Ferrari beendete das Rennen auf den Plätzen sieben und acht. Als Hamilton kurz vor Rennende noch über den Abstand zu Verfolger Carlos Sainz im Williams informiert wurde, reagierte der siebenfache Weltmeister zynisch. "Wollt ihr, dass ich ihn jetzt auch noch vorbeilasse", funkte Hamilton provokant.

"Keine schlechten Gefühle gegenüber Lewis"

Charles Leclerc gab unmittelbar nach dem Rennen am Mikrofon bei "Sky" eine diplomatische Antwort. "Es ist eine schwierige Situation. Ich entschließe mich jetzt für die langweilige Antwort. Ich werde das jetzt nicht zu sehr kommentieren. Es ist offensichtlich, dass das heute nicht so gelaufen ist, wie wir uns das gewünscht hätten. Und den Rest werden wir intern diskutieren, um bessere Entscheidungen zu treffen", sagt er.

Zudem betonte der Monegasse - wie zuvor auch Hamilton - dass es zwischen den beiden Fahrern keine Probleme gebe. "Es gibt keine schlechten Gefühle gegenüber Lewis. Wir müssen als Team besser handeln und mehr möchte ich nicht ins Detail gehen", sagt er - und bestätigte damit die angespannte Situation bei Ferrari.

Talente-Friedhof Red Bull Racing

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