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Alonso betont Vorbild-Rolle

Zwei Formel-1-Piloten sorgen sich um die Verkehrssicherheit:

Alonso betont Vorbild-Rolle Foto: © GEPA

"Wir als Vorbilder müssen definitiv noch mehr aufpassen, wie wir uns verhalten", sagt Fernando Alonso.

Der Spanier war gemeinsam mit Valtteri Bottas im im ÖAMTC-Mobilitätszentrum in Wien-Erdberg, wo die FIA-Kampagne #3500LIVES präsentiert wurde.

Die Kampagne des Internationalen Automobilverbandes (FIA) soll ein Bewusstsein schaffen, dass Verkehrssicherheit jeden Einzelnen betrifft, sterben doch täglich weltweit 3.500 Menschen - darunter 500 Kinder - im Straßenverkehr. "Immer mit Gurt", steht etwa auf dem Plakat mit dem zweimaligen Formel-1-Weltmeister Alonso.

"Wir als Vorbilder müssen definitiv noch mehr aufpassen, wie wir uns verhalten", betonte der 35-jährige McLaren-Honda-Pilot aus Spanien, als ein Journalist einen Versuch startete, ihm eine Antwort bezüglich des Fehlverhaltens von Sebastian Vettel im jüngsten Formel-1-WM-Lauf in Aserbaidschan zu entlocken.

"Eine klare Botschaft senden"

Der deutsche Ferrari-Pilot hatte in Baku während einer Safety-Car-Phase im Duell mit seinem WM-Rivalen Lewis Hamilton die Nerven verloren, nachdem er diesem leicht ins Heck gefahren war. Vettel dachte an eine Provokation durch ein absichtliches Bremsmanövers des englischen Vizeweltmeisters und versetzte dem Mercedes-Piloten bei geringem Tempo einen seitlichen Rempler.

Dafür kassierte er eine Zehn-Sekunden-Strafe, die von Hamilton via Boxenfunk sofort als "lächerlich" kritisiert wurde. Vettel beendete das Rennen trotzdem als Vierter unmittelbar vor Hamilton und baute seine WM-Führung noch um zwei weitere Punkte auf 14 Zähler aus. Erst bei einem FIA-Meeting am Montag in Paris sah der Ferrari-Star seinen Fehler ein und entschuldigte sich für sein Fehlverhalten.

"Es ist wichtig für uns als Profis, die wir jeden Sonntag im Renneinsatz sind und dabei von so vielen Menschen weltweit verfolgt werden, eine klare Botschaft zu senden", bekräftigte Alonso. Vor allem eines dürfe dabei nicht vergessen werden, so der Asturier: "Wir machen das auf einer abgesperrten, sicheren Strecke - und wir haben nicht einen, sondern gleich sechs Gurte in der Formel 1. Man sieht, wie wichtig das ist."

"Respekt ist ganz wichtig"

Alonso selbst betreibt in seiner Heimat einen "Karting Campus" für den Nachwuchs. "Es waren schon 7.000 Kinder auf meiner Kartbahn in Spanien. Verkehrserziehung vom frühesten Alter ist wichtig", erklärte der Weltmeister von 2005 und 2006. "90 Prozent der Unfälle passieren durch menschliche Fehler. Ganz wichtig ist auch der Respekt für die anderen Verkehrsteilnehmer."

Während er auf der Strecke schon mehrmals spektakuläre Crashes zu überstehen hatte, ist Alonso im Straßenverkehr noch unfallfrei. "Gott sei Dank, ich hoffe, das bleibt so. Ich hatte bisher noch nicht einmal eine Strafe wegen Geschwindigkeitsüberschreitung", verriet der Spanier, dass er abseits der Rennstrecke vorbildlich fahre.

Bottas pflichtete Alonso bei, dass Aufmerksamkeit beim Autofahren besonders wichtig sei. "Konzentration ist der Schlüssel. Wir machen auch in der Formel 1 Fehler, wenn wir nicht zu 100 Prozent konzentriert sind. Mit Unkonzentriertheit riskiert man nicht nur das eigene Leben, sondern auch jenes seiner Mitinsassen und anderer Verkehrsteilnehmer", betonte der 27-jährige Mercedes-Pilot aus Finnland. "Dieses Thema ist also sehr ernst. Schon ein Verkehrstoter am Tag ist zu viel."

Bottas, der nichts zum Vorfall zwischen Vettel und seinem Teamkollegen Hamilton sagte, wird auf den Werbeplakaten in Österreich nicht zu sehen sein. Neben Alonso gibt es noch drei andere Motive, mit denen hierzulande die FIA-Kampagne beworben wird. "Kein Alkohol am Steuer" mit dem zurückgetretenen Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg, "Don't text and drive" mit Pop-Superstar Pharrell Williams ("Happy") und "Immer mit Kindersitz" mit Schauspielerin Michelle Yeoh, bekannt aus dem James-Bond-Film "Der Morgen stirbt nie" (1997) und dem mit vier Oscars ausgezeichneten Wuxia-Film "Tiger and Dragon" (2000). Yeoh ist die Lebensgefährtin von FIA-Präsident Jean Todt.


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