Kollektive Verwirrung lag Sonntagvormittag in der Luft, als Max Verstappen hingegen jeglicher Erwartung als Formel 1-Weltmeister verkündet wurde.
Der ursprünglich auf 53 Runden angesetzte Grand Prix von Japan wurde nach einer zweistündigen witterungsbedingter Unterbrechung auf 28 Runden limitiert ausgetragen. Max Verstappen (Red Bull) fuhr im verkürzten Rennen souverän zum Sieg, aber den vorzeitigen Gewinn des WM-Titels 2022 schien er damit um einen WM-Punkt verpasst zu haben.
Doch eine nachträgliche Fünf-Sekunden-Zeitstrafe für Ferrari-Piloten Charles Leclerc und die Vergabe der vollen Punkteanzahl ebneten den Weg für den unverhofften Triumph des Niederländers. Ferrari-Pilot Leclerc hatte sich in einem packenden Zweikampf um Platz zwei in der letzten Runde mit Hilfe eines Abkürzungsmanövers gegen Sergio Perez (Red Bull) durchgesetzt.
Horner erwartet Regeländerung
Nach dem Chaos rund um das Punktereglement und der damit einhergehenden Krönung seines Schützlings Max Verstappen, meldet sich nun auch Red Bull Teamchef Christian Horner zu Wort.
"Ich glaube, es ist ein Fehler", so die erste Reaktion von Horner, der vom Titelgewinn ebenso überrascht war wie Verstappen selber. "Was nun passiert ist, das zeigt doch, dass nach der Farce von Belgien 2021 das Reglement nicht so gesäubert worden ist, dass die Sache für alle klar ist. Wir waren sicher, dass es nur dann volle Punkte gibt, wenn 75 Prozent des Rennens gefahren wurden. Deshalb gingen wir davon aus, dass uns ein Punkt fehlen würde."
Letzten Endes kam es anders, Horner fasste die Situation sichtlich zufrieden zusammen: "Man kann sehen, wie überrascht er ist. Man kann sehen, wie überrascht das Team ist. Es ist aber eine wunderbare Überraschung."
Der Brite vermutet allerdings eine zukünftige Anpassung des Regulativs rund um die Punktevergabe in Sonderfällen wie diesem. "Ich bin mir sicher, dass das passieren wird", so Horner auf Nachfrage, ob sich die Teams mit der FIA zusammensetzen werden, um die Regel zu ändern.
