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"Dumm, nicht fair" - Ferrari-Zoff nach Baku

Charles Leclerc war im Anschluss an den Großen Preis von Aserbaidschan nicht gut auf Teamkollege Lewis Hamilton zu sprechen. Kracht es bei Ferrari?

Foto: © getty

Ferrari blickt auf ein gebrauchtes Wochenende zurück.

Mit Rang acht und neun verpasste die Scuderia die Top-Ränge deutlich, der Sieg ging am Ende an Red Bull und Max Verstappen (alle Infos >>>).

Obendrein sorgt ein teaminterner Zwist nun für Aufruhr - Charles Leclerc zählte seinen Kollegen Lewis Hamilton an. Was war passiert?

"Es ist nur dumm, weil es nicht fair ist"

Den Grund für die Sticheleien markiert eine Szene in den Schlussrunden des Rennens: Lewis Hamilton lag mit frischeren Reifen direkt hinter Leclerc, der Monegasse ließ den siebenfachen Weltmeister auf Anordnung passieren, damit dieser den auf Rang sieben liegenden Lando Norris attackieren konnte.

Jedoch mit einem Haken: Hamilton sollte Leclerc wieder vorlassen, sollte er Norris nicht überholen. Genau an diesen Part der Abmachung hielt sich Hamilton am Ende nicht.

Renningenieur Riccardo Adami hielt den Briten eindringlich dazu an, seinen Kollegen vorbeizulassen. "Lass Charles vorbei. Er liegt eineinhalb Sekunden hinter dir. Das ist die letzte Runde". Hamilton fügte sich jedoch nicht und fuhr Platz acht ins Ziel. Leclerc musste sich indes mit Rang neun begnügen. 

Ein Umstand, den Leclerc via Funk vor allem mit Zynismus quittierte: "Es ist mir eigentlich egal, es geht nur um den achten Platz. Also ist es okay, er kann sich über diesen achten Platz freuen". Der 27-Jährige legte dann auch noch nach: "Es ist nur dumm, weil es nicht fair ist."

Im Anschluss an das Rennen gab sich Leclerc hinsichtlich der Causa weniger emotional: "Platz acht oder Platz neun – das ist nichts, was mich wirklich interessiert. Das ist Kleinkram, wenn man nach vorne schaut. Wenn wir mal um attraktivere Positionen kämpfen, was hoffentlich der Fall sein wird, dann gehen wir hoffentlich anders vor."

Missverständnis unter WM-Konkurrenten?

Entschieden anders kommentierte "Übeltäter" Lewis Hamilton den Vorfall im Anschluss. "Ich war komplett auf das Auto vor mir fokussiert, auch wenn es nur eine sehr geringe Chance gab, es zu überholen. Ich habe trotzdem darauf gehofft."

Er habe am Ende "auf der Geraden gelupft und sogar gebremst", letztendlich jedoch um "etwa vier Zehntelsekunden verpasst. Das war einfach eine Fehlkalkulation meinerseits." Hamilton kündigte zudem an, sich bei Leclerc zu entschuldigen.

Auch Teamchef Fred Vasseur übte sich darin, die teaminternen Wogen zu glätten: "Wir hatten um den Positionstausch gebeten. Es scheint, als habe Lewis die Position der Ziellinie auf der Zielgeraden falsch eingeschätzt."

Leclerc und Hamilton liegen in der Fahrerwertung nun direkt aneinander - der Monegasse liegt mit 165 Punkten auf Platz fünf, gleich dahinter lauert Hamilton mit 121 Zählern.


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