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Grand Prix von Österreich: Historische Höhepunkte

Triumphe und Tragödien in bisher 29 F1-Rennen in der Steiermark.

Grand Prix von Österreich: Historische Höhepunkte Foto: © GEPA

Seit mehr als 50 Jahren unterhält die Formel 1 eine On-Off-Liebesbeziehung mit der Steiermark.

Vor allem Sicherheitsbedenken waren es, die zwischenzeitlich für den Abschied des Wanderzirkus sorgten. So gab es bisher erst 29 Rennen, es hätten wesentlich mehr sein können.

Zum 30. Mal wird am kommenden Sonntag (9. Juli) ein Automobil-Grand-Prix von Österreich als Formel-1-Weltmeisterschaftslauf ausgetragen.

Ein Überblick über die historischen Höhepunkte:

1964 (Flugplatz Zeltweg): Der erste Österreich-Grand-Prix im Rahmen der Weltmeisterschaft findet auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg statt. Dessen einzige Landebahn wurde mit Zubringerstraßen in eine Rennstrecke verwandelt, die sich jedoch als viel zu holprig erweist. Nur neun der 20 gestarteten Fahrer sehen wegen diverser Gebrechen die Zielflagge. Es triumphiert der Italiener Lorenzo Bandini im Ferrari. Jochen Rindt gibt als erster Österreicher sein Debüt in der Königsklasse, scheidet in einem Brabham-BRM mit defekter Lenkung aus. Der WM-Status ist gleich wieder weg.

1970 (Österreichring): Beim ersten Rennen auf dem 1969 errichteten Österreichring in Spielberg erleben rund 100.000 Zuschauer einen Ferrari-Doppelsieg durch Jacky Ickx und Clay Regazzoni. Der in der WM führende Lokalmatador Rindt muss bereits nach wenigen Runden wegen eines Motorschadens aufgeben. Es wird für den Grazer das letzte Formel-1-Rennen, am 5. September kommt er im Monza-Training ums Leben. Der gebürtige Deutsche wird posthum erster Weltmeister aus Österreich.

1971 (Österreichring): Mit Niki Lauda und Helmut Marko absolvieren zwei Österreicher, die noch 2017 in tragenden Rollen tätig sind, ihren ersten Grand Prix. Aufgrund eines technischen Defekts ist das Rennen von Lauda allerdings schon bald beendet. Marko, ein langjähriger Freund und Ex-Schulkollege von Rindt, schafft es auf den elften Platz, während sein Stallgefährte Jo Siffert seinen zweiten Sieg feiert. Keine zweieinhalb Monate später verunglückt der Schweizer im britischen Brands Hatch tödlich.

1977 (Österreichring): Pole-Position-Mann Lauda sorgt als Zweiter für den ersten rot-weiß-roten Podestplatz in Spielberg. Der Sieg geht an den Australier Alan Jones und das US-Team Shadow. Weil der US-Amerikaner Mark Donohue 1975 nach einem Crash ums Leben kam und auch einen Streckenposten mit in den Tod riss, ist die erste Kurve durch eine Schikane entschärft. Lauda wird im Oktober zum zweiten Mal Weltmeister, danach verlässt er Ferrari.


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1984 (Österreichring): Es schlägt die große Stunde des Niki Lauda. Mit 23 Sekunden Vorsprung auf Nelson Piquet landet der Wiener seinen 23. Grand-Prix-Sieg - der bisher einzige Heimtriumph eines Österreichers. Sein McLaren-Stallrivale Alain Prost dreht sich auf einem Ölfleck ins Aus. Gerhard Berger gibt am Steuer eines ATS-BMW sein Formel-1-Debüt und kommt trotz Getriebeschadens noch als Zwölfter in die Wertung. Lauda wird am Ende mit einem halben Punkt mehr als Prost zum dritten Mal Weltmeister. Es ist der knappste Vorsprung aller Zeiten.

1987 (Österreichring): Ein Chaos-Grand-Prix mit zwei Abbrüchen aufgrund von Massenkarambolagen ist das finale Argument, warum der Große Preis von Österreich für ein Jahrzehnt aus dem Kalender verschwindet. Der Hochgeschwindigkeitskurs mit seinen Adrenalin-Kurven und spärlichen Auslaufzonen ist zwar bei den Piloten beliebt, gilt jedoch nicht mehr als zeitgemäß. Im Training überlebt der Schwede Stefan Johansson nur mit Glück einen Zusammenstoß mit einem Reh. Letzter Sieger auf dem alten Österreichring wird Nigel Mansell im Williams-Honda.

1997 (A1-Ring): Die Formel 1 kehrt nach zehn Jahren nach Spielberg zurück. Die Strecke auf dem umgebauten A1-Ring ist deutlich kürzer und langsamer, aber auch sicherer geworden. Der spätere Weltmeister Jacques Villeneuve triumphiert im Williams. Berger ist es auch in seinem letzten Heimrennen nicht vergönnt, in die Punkte zu fahren. Der Tiroler wird nach einer wahren Pannenserie im Benetton Zehnter.

2002 (A1-Ring): Ein Rennen, das die Formel 1 verändert. Nicht Michael Schumacher, sondern sein brasilianischer Teamkollege sitzt an diesem Wochenende im schnelleren der beiden Ferrari. Rubens Barrichello startet von der Pole Position und führt bis zur allerletzten Kurve, ehe er Schumacher auf das Kommando von Teamchef Jean Todt ("Rubens, let Michael pass for the Championship") vorbeilassen muss. Fans verbrennen Ferrari-Fahnen, Stallorder sind in der Formel 1 ab der nächsten Saison offiziell verboten, Stallorder sind in der Formel 1 ab der nächsten Saison offiziell verboten.

2014 (Red Bull Ring): Elf Jahre nach dem Abschied 2003 kehrt die Königsklasse in die Steiermark zurück. Bevor es soweit ist, gibt es einige bürokratische Hürden auszuräumen. Die Strecke ist der alten sehr ähnlich, verfügt dank Millioneninvestitionen des neuen Eigentümers Red Bull aber über eine deutlich bessere Infrastruktur. Mercedes-Pilot Nico Rosberg gewinnt vor seinem Stallrivalen Lewis Hamilton, im folgenden Jahr wiederholt sich dieses Ergebnis. 2016 kollidieren Rosberg und Hamilton in der letzten Runde, der Brite holt sich trotzdem den Sieg.


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