Die Fußballwelt steht Kopf! Zumindest in Österreich.

Was die heimischen Fans vor einem Jahr insgeheim sowie etliche Optimisten sogar lauthals den ÖFB-Herren bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich zugetraut haben, holen jetzt Österreichs Fußball-Frauen bei der EURO in den Niederlanden nach.

Die ÖFB-Damen sind als krasse Außenseiter zur Endrunde gereist. Sie bekamen bei ihrer Verabschiedung den von Bundeskanzler Christian Kern hochoffiziell getätigten Auftrag mit auf den Weg, in den Gruppenspielen zumindest die Isländerinnen zu besiegen und so die Schmach der männlichen Kollegen vor einem Jahr, als der ÖFB nach einer Niederlage gegen Island aus der EURO ausschied, zu rächen.

Der Auftrag wurde inzwischen bekanntlich mehr als erfüllt und das Sommer-Märchen nimmt seinen Lauf. Jetzt winkt sogar das EM-Finale. Unfassbar!

Am Donnerstag gegen die Däninnen wird ganz Österreich online oder vor dem TV mitfiebern. Der Frauen-Fußball erreicht in diesen Tagen eine nie dagewesene und von den Beteiligten erträumte Popularität.

Als auf den Kopf gestellt fühlt sich auch die noch junge Bundesliga-Saison an. Die Wiener Austria ist unerwartet desaströs aus den Startlöchern gestolpert. Nach Rang drei und zwei in den letzten Meisterschaften kam im Vorfeld der Saison aus Favoriten (von Trainer Fink!) die klare Ansage, den Gewinn des Meistertellers als Ziel auszugeben.

Denkste! Willst du die Austria an der Spitze sehen, musst du die Tabelle drehen... alt, aber bezeichnend!

So wie sich die Violetten im Juli präsentieren, ist ein ähnlicher Negativlauf zu befürchten, wie er in der vergangenen Saison Erzrivale Rapid ereilt hat.

Noch hält sich der Schaden in Grenzen. Die Veilchen müssen aber schleunigst den Ernst der Lage erkennen und sich ähnlich wie die ÖFB-Frauen als funktionierendes Team mit einem positiven Spirit präsentieren. Laufbereitschaft, Kampfgeist, Wille und Leidenschaft sind die Grundlagen, um den Weg aus einer Krise zu finden und den Turnaround zu schaffen.

Auch wenn die Fußballwelt aktuell Kopf steht.

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