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Keine Kurs-Korrektur bei Infrastruktur-Offensive

Bundesliga muss in Sachen Infrastruktur harten Kurs fahren, um Ziele zu erreichen

Keine Kurs-Korrektur bei Infrastruktur-Offensive

Die Fußball-Bundesliga hat vor Jahren eine Infrastruktur-Offensive ausgerufen. Seit 2012 sind insgesamt 143 Änderungen in den Stadionbestimmungen vorgenommen worden. Ab Juli 2016 müssen die Vereine der höchsten Spielklasse verpflichtend über eine Rasenheizung verfügen. Viele weitere Verbesserungs-Maßnahmen in den Stadien sollen mithelfen, das ehrgeizige Ziel der Liga-Verantwortlichen zu erfüllen, wonach im Jahr 2020 ein Zuschauerschnitt von 10.000 Besuchern pro Spiel erreicht werden soll.

Die handelnden Personen zeigen sich in Sachen Infrastruktur durchaus selbstkritisch und sie sind auch vom Umdenken der Vereins-Funktionäre abhängig. In den letzten zehn Jahren galt das Augenmerk in erster Linie einer finanziellen Gesundung und ordentlichen Budgetierung. Dabei, und durch die verpasste Chance der Heim-EURO, blieben Investitionen in die Infrastruktur auf der Strecke.

In der 2. Spielklasse sind die Probleme noch größer. Speziell die Aufsteiger aus den Regionalligen sind mit dem Sprung in die Bundesliga zum Teil völlig überfordert. Die Schnittstelle zwischen Amateuren und Profis erweist sich nach wie vor als großer Flaschenhals. Auch weil der ÖFB bei möglichen Aufstiegskandidaten lieber weg- als hinschaut.

Vereine wie Amstetten, Vienna, Horn, Blau-Weiß Linz, Allerheiligen, Wattens oder Dornbirn sollten sich lieber zehn Mal überlegen, ob sie ihre Hausaufgaben gemacht haben, ob ihre Infrastruktur für den Probetrieb ausreicht und ob es sich finanziell zumindest mittelfristig ausgeht, in die Bundesliga zu drängen.

Wie es nicht geht, zeigt der Traditionsverein Austria Salzburg. Der muss heute Abend das Heimspiel gegen den LASK beim zweiten Aufsteiger in Wien-Floridsdorf austragen und steckt zudem finanziell arg in der Zwickmühle. Das Heimstadion in Maxglan ist für Risiko-Spiele (LASK, Wacker) nicht zugelassen und das bei der Bundesliga für die Lizenzierung eingereichte Saison-Budget ist bereits zur Halbzeit des Spieljahres weit überzogen.

Bei aller Liebe zu Traditions-Klubs sowie ambitionierten "Provinz"-Vereinen. Die Bundesliga hat zuletzt viel zu oft ein Auge zugedrückt und Ausnahmen von den Ausnahmen genehmigt. Ein harter Kurs ist ab sofort durchaus berechtigt und würde auch dem ÖFB bei der Kontrolle seiner Vereine in den Amateurligen und bei möglichen Aufstiegskandidaten sehr gut zu Gesicht stehen.

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