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Nach dem Finaleinzug beim ATP-1000-Turnier in Madrid – dem ersten Endspiel dieser Kategorie – spricht ganz Österreich über das Tennis-Ass.
Selbst das Halbfinale gegen Pablo Cuevas, das am Samstag erst sehr spät am Abend über die Bühne ging, verfolgten im LAOLA1-Live-Ticker exorbitant viele Leute mit.
Erstaunlich - wie auch Thiems Leistungen in Spanien. Mich überraschte beim Turnier in Madrid vor allem eines: Thiems mentale Stärke.
Mental bislang nicht bei hundert Prozent?
Denn dass der Lichtenwörther spielerisch mit den Besten der Szene mithalten kann, war schon einige Zeit abzusehen. Das Paket dazu (Schläge, Technik, Fitness) hat er bereits seit geraumer Zeit.
Manch einer hatte das Gefühl, dass einzig die mentale Komponente bislang nicht immer hundertprozentig mitspielte. Ich will nicht behaupten, dass Thiem mental schwach war – man hatte bis vor kurzem aber hin und wieder das Gefühl, Österreichs Aushängeschild könne sich während gewisser Partien nicht so gut von Knackpunkten „erholen“. Und lag damit nicht ganz falsch.
Da waren immer wieder die zahlreichen, nicht genützten Break-Chancen. Oder ärgerliche Niederlagen wie jene beim 1000er Turnier in Monte Carlo gegen David Goffin, als bei Thiem im Entscheidungssatz - für den durchschnittlichen Tennis-Fan völlig ohne erkennbaren Grund - komplett der Faden riss. Immer wieder brachte er sich beispielsweise auch mit übertriebener, lautstarker Kritik an sich selbst beim kleinsten Fehler auf dem Platz aus dem Konzept.
Schnee von gestern. Selbst die letzten Kritiker sollten spätestens jetzt erkannt haben, dass Thiem mental keinesfalls angeknackst ist. Kämpferisch hat er sich aus meiner Sicht in den letzten Wochen noch einmal deutlich gesteigert.
Wo es „Klick“ gemacht haben könnte
Aus meiner Sicht ist dafür das Halbfinal-Duell mit Andy Murray beim ATP-500-Turnier vor zwei Wochen verantwortlich.
VIDEO - Dominic Thiem verrät seinen Lebenstraum: (Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Gegen den Weltranglisten-Ersten aus Großbritannien gab der Niederösterreicher nach gewonnenem ersten Satz den zweiten Durchgang ab, im dritten Satz gelang Murray ein frühes Break. Ein Schlag ins Gesicht.
Doch Thiem bewies Kämpfer-Herz, blieb dran, schaffte das Re-Break, holte sich den Satz und das Match.
Aus der Ferne beobachtet hat dieser Erfolg einiges bewirkt: Der Schützling von Coach Günter Bresnik hat bemerkt, selbst gegen die Nummer eins der Welt in den kritischen, entscheidenden Punkten voll auf der Höhe zu sein und sogar noch eines drauflegen zu können.
Nicht umsonst meinte der achtfache Turniersieger danach: „Ich habe mich gegen einen super Spieler nach Break-Rückstand im dritten Satz sehr gut zurückgekämpft und eine Nummer eins geschlagen - das ist eine riesige Sache. Da waren extrem viele Dinge dabei, von denen ich kurz- und langfristig sicher profitieren werde.“
Thiem ist „Clutch“
In Madrid folgte promt der beste Beweis dafür. Im Achtelfinale wehrte Thiem gegen Grigor Dimitrov fünf Matchbälle (!) ab und ging noch als Sieger vom Court.
Glück? War sicher auch dabei. Aber es gehört viel mehr dazu als nur das.
In den entscheidenden Phasen, gerne auch „Clutch“-Momente genannt, cool zu bleiben, ist eine Eigenschaft, die wahre Sportgrößen auszeichnet.
Wenn die Arena bebt und der Puls steigt, trennt sich nochmals die Spreu vom Weizen. Dann zeigt sich, wer wirklich das Material zum Champion hat.
Auch im Finale gegen Nadal war Thiem bei den „Big Points“ eigentlich zur Stelle, wehrte mehrere Satz- sowie Matchbälle ab und brachte Nadal ins Wanken. Dass es dennoch nicht für den Sieg oder einen Satzgewinn reichte, lag einzig und allein an einer Meisterleistung des spanischen Sandplatzkönigs.
Mit mentaler Stärke zum ganz großen Coup?
Denn er hat dieses „Clutch“-Gen natürlich ebenso. Genauso wie Roger Federer oder Novak Djokovic, die in ihren besten Zeiten auch einmal schlechte Tage erwischten, zumeist aber dank ihrer Stärke bei „Big Points“ trotzdem siegreich waren.
In diese Sphären ist Thiem freilich noch nicht vorgedrungen. Es wäre aber wünschenswert, wenn sich der Trend der letzten Wochen fortsetzt und die Nummer sieben der Welt in spielentscheidenden Szenen weiterhin derart auftrumpft.
Dann ließe sich zur langen Liste seiner Pluspunkte auch noch „mentale Stärke“ hinzufügen. Und allerspätestens dann ist Dominic Thiem bereit für den ganz großen Coup. Vielleicht ja schon bei den French Open.
Die besten Bilder von Dominic Thiem in der Tennis-Saison 2017:
In Sydney läuft es ähnlich: Nach Freilos und Auftaktsieg über Gastao Elias ist gegen den überraschend stark spielenden Briten Daniel Evans im Viertelfinale Endstation.
Dann stand auch schon das erste Saison-Highlight auf dem Programm: In Melbourne startete Thiem mit einem Vier-Satz-Erfolg über Struff ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Über Süd- und Mittelamerika geht es für Thiem schließlich nach Nordamerika: Im kalifornischen Indian Wells steigt das - so sagt man - fünfte Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Weniger gut läuft es danach in Miami: Schon in seinem Auftaktspiel muss sich Thiem dort dem jungen Kroaten Borna Coric nach einer durchwachsenen Leistung geschlagen geben.
Bei den French Open zeigt sich Thiem hingegen wieder in absoluter Bestform. Ohne Satzverlust stürmt er ins Viertelfinale, wo es zur Revanche gegen Djokovic kommt.
Auf Rasen läuft es dann leider etwas holprig. In Halle (2. Runde) und Antalya (1. Runde) setzt es gegen Robin Haase bzw. Ramkumar Ramanathan frühe Niederlagen.
Die Befürchtungen hinsichtlich Wimbledon bestätigen sich aber zum Glück nicht: Mit Siegen über Pospisil, Smon und Donaldson zieht der Niederösterreicher sicher erstmals in seiner Karriere ins Achtelfinale ein.
Nach einer kurzen Pause startet Thiem in Washington in die Hartplatz-Saison. Nach einem klaren Auftaktsieg gegen Henri Laakson geht es gegen Angstgegner Kevin Anderson.
Noch früher Endstation ist für Dominic Thiem beim Rogers Cup, dem ATP-Masters-1000 von Montreal. Zum Auftakt geht es in der zweiten Runde gegen den Argentinier Diego Schwartzman.
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