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Thiem straft Kritiker der Vergangenheit Lügen

Guimaraes als großes Bekenntnis zum Davis Cup. Ganz egal, was die nahe Zukunft bringt.

Thiem straft Kritiker der Vergangenheit Lügen

Was musste sich Dominic Thiem in den vergangenen beiden Jahren nicht alles von einigen selbsternannten Tennis-Experten anhören bzw. in den Foren und sozialen Medien lesen.

Er wolle nicht wirklich für sein Land spielen. Der letzte Einsatz fehle. Und überhaupt sei ihm der Davis Cup einfach nicht wichtig genug. Nicht anders sei die katastrophale 0:4-Bilanz nach seinen ersten zwei Länderkämpfen zu erklären.

Spätestens nach diesem Wochenende hat der rot-weiß-rote Himmelsstürmer alle seine Kritiker in eindrucksvoller Manier Lügen gestraft.

Obwohl die Ansetzung des Davis-Cup-Duells in Guimaraes alles andere als optimal für ihn (und natürlich auch für Alexander Peya) war, nahm er diese widrigen Umstände in Kauf.

Thiem tingelte nach einer mehrwöchigen anstrengenden Lateinamerika-Tournee nach nur zwei Tagen kurzer Durchschnaufpause in Wien weiter nach Portugal, wo er das ÖTV-Team in beeindruckender Manier zum Sieg führte.

Trotz der anstrengenden letzten Wochen kämpfte er sich in seinen ersten beiden Partien jeweils über fünf Sätze zum Sieg, um am Sonntag zum Abschluss die gegnerische Nummer eins, Joao Sousa, förmlich vom Patz zu schießen.

Keine Zeit zum Feiern

Doch Zeit zum Feiern ist unseren Assen nicht vergönnt: Am Montag geht es wieder zurück nach Wien, ehe der Weg des 22-Jährigen nur einen Tag später weiter ins ferne Kalifornien geht. In Indian Wells steht mit dem ersten ATP-1000-Turnier der Saison eines der wichtigsten Tennis-Events in diesen Monaten auf dem Programm. Vor allem in Hinblick auf Thiems aktuellen Marsch in die Top 10 ist ein gutes Abschneiden bei dem 7-Millionen-Dollar-Turnier besonders wichtig.

6/2 6/4 6/2 gegen Joao Sousa, Portugal. Spiel, Satz, Sieg Österreich! Ich bin richtig glücklich, dass wir den Davis Cup...

Posted by Dominic Thiem on Sonntag, 6. März 2016

Kein Wunder, dass sich sein Coach Günter Bresnik schon vor Wochen gegen ein Antreten im Davis Cup aussprach. Doch Thiem widersetzte sich dem Wunsch seines Mentors und bewies damit allen seinen Kritikern, dass er dem traditionsreichen Mannschafts-Bewerb durchaus eine hohe Bedeutung in seiner Karriere zugesteht.

Es ist ihm zu vergönnen, dass er trotz des Abstechers in die Halle auch kommende Woche in Indian Wells an seine zuletzt gezeigte Topform anschließen kann. Ein Erfolgslauf von Thiem im kalifornischen Millionärs-Ort wäre auch hilfreich für die künftigen Länderkämpfe.

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Fragezeichen hinter Antreten gegen Ukraine

Aufgrund des Olympia-Jahres findet die nächste Runde im Juli nämlich parallel zum ATP-500-Turnier in Hamburg statt, wo Thiem eigentlich ebenfalls spielen und deshalb auch noch „auf keinen Fall fix irgendetwas zusagen“ will. Zudem ist ein Auswärtsspiel in der Ukraine auch nicht unbedingt die attraktivste aller Destinationen für einen Tennis-Spieler, der sich in den Wochen davor in Paris und London bei den Grand-Slam-Events mit den Größten seiner Zunft misst.

Nach der „wunderschönen Woche“ mit dem „super“ ÖTV-Team in Guimaraes wird sich der junge Niederösterreicher diese Entscheidung gewiss nicht einfach machen.

In einem bin ich mir allerdings jetzt schon sicher: Die drei Erfolge in Guimaraes werden nach dem Ende seiner hoffentlich noch sehr lange währenden Karriere nicht die wichtigsten und größten Davis-Cup-Siege von Dominic Thiem gewesen sein.

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