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Norwegische Katar-Kritik sorgt für Wirbel

Norwegens Verbandspräsidentin kritisiert und bekommt dafür Gegenwind:

Norwegische Katar-Kritik sorgt für Wirbel Foto: © getty

Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness weist die Kritik des katarischen WM-Gastgebers an ihrem Aufruf zu Veränderungen bei der FIFA im Umgang mit Menschenrechten zurück.

Die Ex-Teamspielerin hatte beim Kongress in Doha eindringlich erklärt, dass die WM vor gut elf Jahren unter "inakzeptablen Umständen und mit inakzeptablen Konsequenzen" an Katar vergeben worden sei.

WM-Organisationschef Hassan Al-Thawadi warf ihr daraufhin vor, nicht zuvor mit ihnen gesprochen und sich nicht richtig informiert zu haben.

"Ich bin nicht enttäuscht. Es ist nur nicht richtig. Wir hatten vorher mehrere Gespräche mit dem Supreme Committee (Organisationskomitee), wir haben alles dazu gelesen", sagt Klaveness der Deutschen Presse-Agentur in Doha.

"Wir haben uns intensiv mit dem Thema beschäftigt, wir sind sehr gut informiert." Der WM-Gastgeber steht seit Jahren wegen der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik.

"Geteiltes Stimmungsbild" im Weltfußball festgestellt

Klaveness betont, dass es einen gewissen Wandel in Katar gegeben habe, es aber auch noch Arbeit zu tun gebe. "Es ist unser Job, den Druck hoch zu halten", sagt die 40-Jährige.

"Ich weiß, dass meine Aussagen von den nordischen Verbänden unterstützt werden. Es ist wichtig, dass wir Allianzen mit Deutschland, Kanada, Australien, allen Ländern haben", sagt sie. "Ländern, die unsere ethischen Standpunkte teilen."

Angesichts der Wortmeldungen beim Kongress erkannte sie jedoch auch, dass das Stimmungsbild im Weltfußball "geteilt" ist. Gegenwind für die kritischen Worte gab es nicht nur vom katarischen Organisationskomitee, sondern auch vereinzelt von anderen nationalen Verbänden.

Aus ihrer Sicht gehe es nicht darum, dass Fußball international nur in westlich geprägten Ländern stattfinden solle. "Der Sport sollte in Katar, in Saudi-Arabien, in Afrika, in China gespielt werden. Wir sollten keine Angst haben, in diese Länder zu gehen", sagt Klaveness.

Es müsse dann aber einen Prozess geben, der sicherstelle, dass bestimmte Werte gewahrt seien.


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