Kuriose Szenen können im Fußball durchaus vorkommen. Besonders verwundert dürften die Zuschauer der Tiroler Unterhauspartie SV Radfeld gegen SV Achenkirch geschaut haben. Im Kerschdorfer Tirol-Cup führten die Gäste kurz vor Schluss eigentlich mit 4:3, gingen erst in der 82. Minute in Führung.
Achenkirch wollte aber offenbar nicht gewinnen, so schenkte Martin Prantl in der 89. und 90. Minute seinem Team noch zwei Eigentore ein, und das völlig offensichtlich. Es kursieren Videos vom Vorfall, der Spieler beförderte inetwa unmittelbar nach einem kurz gespielten Abstoß das Spielgerät in das eigene Tor.
Urlaube als Grund
Dass Absicht dahinter steckt, bestreitet der Bezirksligist erst gar nicht. Der "Tiroler Tageszeitung" zufolge habe man die Entscheidung vorab getroffen, da man bei einem Weiterkommen gegen Viertligist Kundl "über keine spielfähige Mannschaft" verfüge. Grund seien zahlreiche Urlaube.
"Um einer möglichen Spielabsage mit den dadurch entstehenden Konsequenzen, wie etwa hohen Strafen, vorzubeugen, wurde intern beschlossen, auf einen Einzug in die nächste Runde zu verzichten", wird der Klub zitiert.
In der Stellungnahme des Vereins soll es weiter heißen: "Wir sind uns bewusst, dass diese Vorgehensweise, insbesondere die Geschehnisse in den Schlussminuten des Spiels, bei Beteiligten und Zuschauern Irritation und Unverständnis ausgelöst hat. Das Zustandekommen der Eigentore ist als Affektsituation zu verstehen. Es war jedoch keinesfalls die Absicht des SV Achenkirch, den Wettbewerb oder andere Mannschaften bewusst zu benachteiligen oder die Integrität des Vereins infrage zu stellen."
Es ist also durchaus möglich, dass der Klub die Aktion bereits bereut. Absichtlich verlieren wäre wohl auch einfacher gegangen.