Am Sonntag stehen sich bei der U21-Europameisterschaft zum Abschluss der Gruppe B die Nachbarn Deutschland und Österreich gegenüber.

Weil beim Turnier in Italien und San Marino nur der Erstplatzierte jeder Gruppe sicher im Halbfinale steht, steht besonders die ÖFB-Elf unter Druck.

Seit dem 16. Juni rollt in Italien und San Marino der Ball bei der Europameisterschaft der U21-Nationalmannschaften - parallel zur zeitgleich stattfindenden Frauenfußball-WM in Frankreich. In der zweiten von drei Vorrundengruppen bahnt sich am Sonntag dabei ein heißes Duell zweier Nachbarn an, das über den Einzug in das Halbfinale entscheiden wird: Titelverteidiger Deutschland trifft auf Österreich. Beide Teams sind jeweils mit einem überzeugenden Sieg in das Turnier gestartet, am zweiten Spieltag gab es für die Österreicher beim 1:3 gegen Dänemark jedoch einen herben Rückschlag. Deutschland hingegen überrollte chancenlose Serben und gewann am Ende mit 6:1. Der Elf von Stefan Kuntz reicht am letzten Spieltag deshalb ein Unentschieden.

Deutschland will den Titel verteidigen

Dabei tragen die deutschen U21-Kicker tragen eine ähnliche „Last“ wie letztes Jahr schon ihre großen Kollegen bei der WM in Russland: Als Titelverteidiger stehen sie unter besonderer Beobachtung. Bisher ließen sie sich davon jedoch nicht beirren. Das hängt womöglich auch damit zusammen, dass sich der Kader von Trainer Stefan Kuntz im Gegensatz zum Turnier vor zwei Jahren in Polen grundsätzlich verändert hat. Nur vier Europameister von 2017 stehen noch im Aufgebot für das laufende Turnier.

Die Hoffnungsträger haben heute andere Namen. Einer von ihnen ist Maximilian Eggestein von Werder Bremen, der nach einer überzeugenden Bundesliga-Saison auch in Italien und San Marino im Blickpunkt steht. Das Wettportal Interwetten sieht ihn gar als einen der möglichen Stars des Turniers. Der zentrale Mittelfeldspieler übernimmt wie bei Werder auch im Spiel der deutschen U21 eine Führungsrolle - kein Wunder, dass Joachim Löw ihn schon im März für die A-Mannschaft nominierte. In der Offensive wirbeln Luca Waldschmidt vom SC Freiburg und Marco Richter vom FC Augsburg die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander. Beide trafen gemeinsam in nur zwei Spielen schon siebenmal. Als unangefochtener Leader gilt Kapitän Jonathan Tah, der als einziger deutscher Spieler in der wertvollsten Elf des Turniers auftaucht.

Debütant Österreich ärgert die etablierten Teams

Obwohl Österreich zum ersten Mal bei einer U21-EM teilnimmt, rechnet sich der Neuling durchaus Chancen auf ein Weiterkommen aus. Im ersten Gruppenspiel setzte sich das Team von Trainer Werner Gregoritsch souverän mit 2:0 gegen Serbien durch. Selbst 60 Millionen-Mann Luka Jovic, der kürzlich von Frankfurt zu Real Madrid wechselte, konnte dem österreichischen Tor nicht gefährlich werden. Dennoch ärgerlich: Nach einer Notbremse gegen Hannes Wolf musste der Neuzugang von RB Leipzig und Hoffnungsträger des Teams verletzt ausgewechselt werden - das Turnier ist für ihn vorzeitig beendet. Zuvor erzielte er noch den wichtigen 1:0-Führungstreffer.

Stattdessen richten sich die Blicke nun vermehrt auf Xaver Schlager von Red Bull Salzburg, um den sich seit Monaten unzählige Transfergerüchte ranken. Laut internationaler Presse macht momentan der VfL Wolfsburg das Rennen. Sein Fokus gilt nun jedoch erst einmal der Nationalmannschaft. Die steht vor dem Spiel gegen Deutschland gehörig unter Druck. Da nur die Erstplatzierten sowie der beste Zweite ins Halbfinale kommen, braucht Österreich unbedingt einen Sieg gegen Deutschland. Vor allem aufgrund des bitteren Ausfalls von Hannes Wolf keine leichte Aufgabe.

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