Der FC Red Bull Salzburg legte in der abgelaufenen Saison die besten und konstantesten Leistungen an den Tag. Damit knüpfte der amtierende Doublegewinner jenen in der vorangegangenen Spielzeit an. Und dieser Trend soll sich in der neuen fortsetzen. Die Kombination aus einem soliden Kader mit talentierten Spielern und einem ambitionierten Trainer stellt die Voraussetzung dafür dar. Die Scouts halten Ausschau nach neuen Verstärkungen.

Auch in dieser Transferperiode gab es einen Umbruch bei Red Bull Salzburg. Trainer Jesse March wechselte konzernintern zu RB Leipzig. An seiner Stelle erhielt Matthias Jaissle die Chance, sich in der Bundesliga zu beweisen. Der 33-jährige Deutsche übernahm im Sommer 2019 die U18-Mannschaft der Mozartstädter und Anfang dieses Jahres den FC Liefering. Außerdem verließen einige Schlüsselspieler den Club. Das ist man im "Bullenstall" allerdings gewöhnt und die Arbeit für eine Kompensierung der Abgänge laufen auf Hochtouren. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, auf welches Personal Red Bull Salzburg für die anlaufende Saison setzt.

Mantl folgte Stankovic auf der Einserposition nach

Cican Stankovic, die unangefochtene Nummer eins im Tor, wechselte zur neuen Saison zum griechischen Vorjahresvierten AEK Athen. Das 37-jährige Urgestein Alexander Walke verlängerte zwar seinen Vertrag um eine Saison, aber das Talent Nico Mantl übernahm die Einserposition. Der Spieler kam im Winter vom damaligen deutschen Drittligisten Unterhaching und durfte bereits im Frühjahr bei Red Bull Salzburg reinschnuppern. Nun setzte er sich gegen den von einem Leihgeschäft beim schweizerischen Challenge-League-Klub FC Will zurückgekehrten Philipp Köhn durch.

Ein Indiz dafür war Mantls Einsatz bei einem Testspiel gegen den französischen Spitzenklub AS Monaco am 3. Juli, welches Red Bull Salzburg mit 1:3 verlor. Sportwetten bei Casumo zeigten, dass viele Fans bereits ihre Prognosen abgaben. Und egal wie die zukünftigen Matches ausgehen, die Fans werden ihrer Mannschaft weiterhin die Treue halten.

Die Viererkette bleibt weitgehend gleich

In der Abwehr gelingt es Red Bull Salzburg bislang weitgehend auf Kontinuität zu setzen. Die einzige Ausnahme in der Stammelf stellt André Ramalho dar, denn der Abwehrchef wechselte in die niederländische Eredivisie zum Vizemeister PSV Eindhoven. Die Mozartstädter reagierten mit der Verpflichtung des von Rakow Czestochowa gekommenen polnischen U21-Teamspielers Kamil Piatkowski. Der Spieler befindet sich allerdings im Trainingsrückstand. Daher bildet der ehemalige Olympique-Lyon-Akteur Oumar Solet vorerst gemeinsam mit Maximilian Wöber die Innenverteidigung. Zudem stehen der vom italienischen Erstligisten Genua CFC Jérôme Onguéné zurückgekehrte und Bryan Okoh, der beim FC Lieferung Spielpraxis sammelte, zur Verfügung.

Auf der Position des rechten Außenverteidigers ist Rasmus Kristensen gesetzt. Das im Prinzip aussichtsreichste Back-up Albert Vallci fällt nach einem Achillessehnenriss aus. Kilian Ludewig und Darko Todorovic stehen Jaissle hingegen zur Verfügung. Sie waren in der Vorsaison beim deutschen Bundesliga-Absteiger Schalke 04 und beim kroatischen Topklub Hajduk Split verliehen.

In der Linksverteidiger-Position ist Andreas Ulmer nach wie vor die Einseroption. Allerdings wird der 35-Jährige wohl auch in der neuen Spielzeit nicht alle Pflichtspiele bestreiten. Daher verpflichtete Red Bull Salzburg den Brasilianer Bernardo vom englischen Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion. Eine weitere Option ist der Malier Daouda Guindo, der sich im Frühjahr beim FC Liefering einlebte.

Das gut bewährte Mittelfeld

Zlatko Junuzovic ist mit seiner guten Übersicht und seiner Passqualität sehr wichtig für das Spiel von Red Bull Salzburg. Deshalb ist sein Verbleib für eine weitere Saison eine gute Nachricht. Die andere Seite der Medaille ist, dass für den zentralen und defensiven Mittelfeldspieler dasselbe wie für Ulmer gilt. Junuzovic ist 33 Jahre alt und kann nicht immer auf dem Platz stehen. In der Position als Solo-Sechser ist allerdings Mohamed Camara gesetzt. Malier bestritt eine starke Herbstsaison und hätte ohne eine Dopingsperre im Frühling den Klub verlassen. Zudem darf sich Guindos gleichaltriger Landsmann Mamady Diambou, der ebenso im Frühjahr für den FC Liefering spielte, Chancen auf Einsatzminuten ausrechnen.

Eine besonders große Konkurrenz herrscht für die zwei Achterpositionen. Dafür kommen neben Junuzovic mit Brenden Aaronson, Antoine Bernede und dem vom argentinischen Spitzenverein Boca Juniors Nicolas Capaldo drei weitere Akteure infrage. Vorerst deutet vieles darauf hin, dass Aaronson und Bernede in der Startformation bleiben. Nicolas Seiwald und Luka Sucic müssen vermutlich noch länger auf Einsatzminuten warten.

Völlig anders sieht es für den offensiven Mittelfeldspieler Maurits Kjaergaard aus. Das dänische Top-Talent, das unter Jaissle im Frühjahr beim FC Liefering blühte, hat gute Chancen, sich in Szene zu setzen. Seiko Koita fällt verletzungsbedingt für den ganzen Herbst aus. Zudem ist Mergim Berishas Verbleib alles andere als fix. Umso schwerwiegender ist der Abgang von Enock Mwepu zu Brighton & Hove Albion.

Die hochkarätige Offensive

Ebenfalls in die englische Premier League wechselte Patson Daka. Der sambische Teamstürmer setzt seine Karriere beim Vorjahresfünften Leicester City fort. Trotz des Abgangs des Speilers und des Ausfalls von Koita ist Red Bull Salzburg im Sturm sehr gut aufgestellt. Karim Adejemi gelang in der Vorsaison der Durchbruch und bildet gemeinsam mit Noah Okafor das Stammduo. Zudem haben Benjamin Sesko und Chukwubuike Adamu aussichtreiche Chancen auf Einsatzminuten. Sie kehrten vom FC Liefering und dem schweizerischen Super-League-Club FC St. Gallen nach Salzburg zurück.

Nun dürfen wir gespannt sein, was Jaissle alles aus diesem Team herausholen wird. In der Bundesliga sind die Mozartstädter abermals der Titelfavorit schlechthin, aber klingt erneut der Sprung in die Champions League?

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