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Georg Pangl warnt vor CL-Entwicklung

So will der Ex-Bundesliga-Vorstand der negativen Entwicklung entgegenwirken.

Georg Pangl warnt vor CL-Entwicklung Foto: © GEPA

Georg Pangl arbeitet seit März 2014 als Generalsekretär der Vereinigung der europäischen Profi-Ligen (EPFL).

Im Interview mit "90.minuten.at" warnt der Ex-Bundesliga-Vorstand vor dem immer größer werdenden Ungleichgewicht im europäischen Fußball.

"Praktisch mit der Einführung der Champions League ist langsam und lange Zeit unbemerkt ein gewisses Ungleichgewicht im Europäischen Klubfußball gewachsen. Die Schere ist im wirtschaftlichen wie auch im sportlichen Bereich immer weiter auseinander gegangen."

Zu viele Fixplätze für Topnationen

"Die Einnahmen sind laufend durch die TV-Verträge gestiegen, wobei die großen Klubs hier natürlich die Treiber waren. Somit gab es dadurch in den letzten 20 Jahren ein kontinuierliches und zuletzt ein extremes Wachstum der Top-Klubs. Der Gedanke der Solidarität hat dabei in den letzten Jahren gelitten, doch diese Solidarität ist wichtiger denn je.“

Dass die Topnationen mittlerweile über vier Fixplätze in der „Königsklasse“ verfügen, sei ein weiterer falscher Ansatz. Dies ist man sich durchaus bewusst.

"Grundsätzlich sind wir als Europäische Ligen auch der Meinung, dass vier Fixplätze für die Topnationen zu viel sind. Das geht zu sehr auf Kosten der kleineren Länder. Wir werden uns daher mit allen Stakeholdern, besonders mit der UEFA, über den Zyklus für die Jahre 2021 bis 2024 unterhalten, damit wir Änderungen im Sinne der Entwicklung des Europäischen Fußballs herbeiführen können", so Pangl.

Transfereinnahmen für kleinere Klubs

Zudem müssten die kleineren Vereine von den immer höher werdenden Transfereinnahmen der Top-Klubs profitieren.

„Das ist eine von mehreren nicht monetären Maßnahmen, die wir diskutieren wollen. Die Verteilung der Einnahmen ist ein sichtbares und für die Klubs spürbares Thema. Die Uefa hat aber auch die eine oder andere Idee von uns übernommen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen wie z.B. die Begrenzung der Kader bzw. der Leihspieler, die Begrenzung der Gebühren für die Spielervermittler etc.. Konkret zu Ihrer Frage: Die Belohnung für die Ausbildung der Nachwuchsspieler ist ein Thema, das hat auch FIFA-Präsident Gianni Infantino zuletzt betont und ein Auge auf diese Themen geworfen. Von den astronomischen Ablösesummen müssen Beiträge für die Nachwuchsausbildung auch bis zum kleinsten Klub spürbar sein. Wenn etwa Romelu Lukaku von Anderlecht zu Chelsea wechselt, wird eine Ausbildungsentschädigung für den Stammverein fällig. Wenn dieser Spieler dann um einen noch größeren Betrag innerhalb der englischen Liga einen Vereinswechsel von Everton zu Manchester United vornimmt, ist das nicht mehr der Fall und das Geld bleibt in einem exklusiven Kreis der Top-Klubs. So etwas ist nicht zu verstehen und es gilt schnellstens mit der FIFA entsprechende Adaptierungen der aktuellen Regelungen zu finden, damit mehr Geld an die Basis geht.“

Das ganze Interview mit Georg Pangl, wo er unter anderem über die Position von Österreich berichtet, gibt es hier: Klicken!


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