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Beckenbauer über Maradona: Hochachtung und Kritik

Franz Beckenbauer erinnert sich mit Hochachtung an Maradona, findet aber auch kritische Worte:

Beckenbauer über Maradona: Hochachtung und Kritik Foto: © getty

Franz Beckenbauer spricht mit Hochachtung und dennoch kritisch über den am Mittwoch im Alter von 60 Jahren gestorbenen Diego Maradona.

"Er war immer nett, immer freundlich, wenn wir uns sahen. Ich mochte ihn. Er war ein Genie, das sein Leben in den letzten Jahren offensichtlich nicht mehr im Griff hatte. Das war ja nicht zu übersehen", sagte der Ex-Weltmeister und Weltmeister-Trainer im Interview der "Bild".

"Sie haben das ganze Leben lang an ihm herumgezerrt", so Beckenbauer weiter. "Das können wir uns in Deutschland gar nicht vorstellen. Was sie mit ihm gemacht haben, war mehr als Begeisterung, das war schon Hysterie. In Argentinien genauso wie in Neapel", benennt der 75-jährige einige der Probleme des argentinischen Fußball-Idols.

"Zweimal war Diego mein größtes Problem"

Zu seinen persönlichen Begegnungen als deutscher Teamchef mit Maradona sagte Beckenbauer: "Zwei WM-Endspiele gegen Argentinien, zweimal war Diego mein größtes Problem. 1986 in Mexiko war er auf dem Höhepunkt und eigentlich nicht zu halten. Ich habe es nur Lothar Matthäus zugetraut, der musste ihn in Manndeckung nehmen. Von Diego war nicht so viel zu sehen wie sonst. Aber Lothar fehlte uns in der Offensive."

Beckenbauer steht auf dem Standpunkt, dass man Fußballer aus verschiedenen Zeiten nicht vergleichen sollte. "Pelé war dreimal Weltmeister. Aber gleich hinter ihm kommt für mich Maradona. Er war mehr als ein Fußballer. Er war ein Künstler!", sagte er.

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