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"Willenssieg": EM-Chance für ÖFB-U21 lebt

Österreichs U21-Nationalteam feiert gegen den Kosovo den nötigen Sieg:

Foto: © GEPA

Österreichs U21-Nationalteam darf weiter auf die Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 hoffen. Die Mannschaft von Teamchef Werner Gregoritsch feiert auswärts im Kosovo einen wichtigen 1:0-Sieg.

Die ÖFB-Elf tut sich schwer ins Spiel zu kommen und muss nach gut einer halben Stunde den ersten Schock verkraften: Dominik Reiter bleibt ohne Einwirkung eines Gegenspielers liegen und greift sich sofort ans Knie. Er kann nicht weitermachen.

Den ersten vermeintlichen Treffer erzielen die Hausherren kurz vor der Pause, das Tor der Kosovaren nach einer Freistoßflanke wird wegen Abseitsstellung aber korrekterweise nicht gegeben.

Nach Seitenwechsel erhöhen die Österreicher den Druck, nach einem Foul an Hannes Wolf gibt es Elfmeter-Alarm – die Pfeife des Schiedsrichters bleibt aber stumm (67.).

Kurz darauf vergibt Kelvin Arase die Riesenchance zur Führung, er donnert den Ball an die Unterkante der Latte (74.). Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit fällt dann der erlösende Siegtreffer: Joker Marco Grüll knallt den Ball nach Vorlage des kurz zuvor eingewechselten Alexander Schmidt ins lange Eck (87.). 

Um die Chance auf eine Endrunden-Teilnahme am Leben zu halten, braucht die ÖFB-U21 in weiterer Folge noch Siege in der Türkei (13. November in Samsun) und gegen Andorra (17. November in Ried).

Österreich ist in der Gruppe 3 mit 15 Punkten weiter Zweiter, vier Punkte hinter Leader England, das allerdings ein Spiel weniger hat. Hinter den ÖFB-Youngsters lauert Albanien mit elf Punkten. 

Von den Zweitplatzierten der neun Pools qualifizieren sich nur die fünf Besten für den ersten Teil der EM in Ungarn und Slowenien im kommenden März. 

ÖFB-Team tut sich schwer

Gregoritsch, der die jüngsten beiden Niederlagen gegen Albanien (1:5) und England (1:2) aufgrund eines leichten Herzinfarktes verpasste, nahm im Vergleich zur Heimpartie gegen England vier Änderungen vor. Neu im Team waren David Schnegg, Rückkehrer Kevin Danso, Lukas Malicsek und Rapid-Rohdiamant Yusuf Demir.

Demir war es auch, der in der ersten Hälfte gleich einige Akzente setzen konnte. Das Gefährlichste war dabei ein Volley-Schuss, der knapp über das Tor ging (11.). Daneben kam nur LASK-Stürmer Marko Raguz einem Torerfolg nahe (43.).

Die ÖFB-Auswahl tat sich schwer, da man trotz deutlichem Übergewicht was Spielanteile betrifft die nötige Schnelligkeit im Spiel vermissen ließ. Oftmals fehlte der letzte Pass. Die Kosovaren hatte man gut im Griff, abgesehen von einem zurecht aberkannten Abseitstor (42.) war in der Offensive von den Hausherren nichts zu sehen.

Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht wirklich. Die ÖFB-Schützlinge drückten auf die Führung, Demir setzte einen Abschluss nach guter Aktion neben das Tor, Gladbachs Hannes Wolf reklamierte nach einem Zweikampf im Strafraum vergeblich Elfmeter (67.) und "Joker" Kelvin Arase knallte den Ball nach einer vergebenen Demir-Chance an die Latte (74.).

Zwei Minuten später hätten die Hausherren beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, Muharrem Jashari zielte am langen Eck vorbei. So konnten die Gäste am Ende im Stadiumi Fadil Vokrri doch noch feiern. In einer Kombination zweier Wechselspieler traf Grüll nach Vorarbeit von Alexander Schmidt. Eingeleitet wurde die Aktion vom starken Demir.

Im Gegensatz zum Heim-4:0 am 15. November 2019 hatte man deutlich mehr Mühe. Mit dem Ausfall des LASK-Spielers Dominik Reiter gab es auch einen Wermutstropfen, der 22-Jährige wurde schon nach etwas weniger als einer halben Stunde vom Platz getragen.

Gregoritsch: "Ein absoluter Willenssieg"

"Es war ein absoluter Willenssieg meiner Mannschaft, die sich über die ganze Woche toll präsentiert hat. Jetzt haben wir eine Endspielwoche im November. Das war unser Ziel für diesen Lehrgang", sagt Teamchef Werner Gregoritsch. 

Sonderlob gibt es für Goldtorschütze Marco Grüll: "Für Marco freut es mich sehr, er hat das hervorragend gemacht beim Tor. Es war eine Erleichterung, als der Ball endlich im Tor war, weil wir uns vorher schon einige Chancen herausgespielt haben."

Grüll selbst darf über seinen ersten Treffer im U21-Team jubeln: "Es freut mich natürlich, dass ich mein erstes U21-Tor gemacht habe. Noch mehr freut mich aber, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte.“

Österreich spielte mit: Ehmann - Reiter (28. Thurnwald), Klarer, Aiwu (86. Maresic), Schnegg (61. Arase) - Danso, L. Malicsek - P. Schmidt (61. Grüll), Demir, Wolf - Raguz (85. A. Schmidt)

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