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ÖFB-U21: Gute Stimmung, Rücken zur Wand

"Wir schreiben uns nicht ab!" Die Gregoritsch-Elf steht unter Siegzwang.

Die ÖFB-U21 steht mit dem Rücken zur Wand, ab jetzt zählen nur noch Siege.

Zwar rangieren die österreichischen Talente in der EM-Quali-Gruppe 3 hinter England auf dem zweiten Platz, halten allerdings nach sieben Partien nur bei vier Siegen und drei Niederlagen. Es fahren jedoch nur die fünf besten Gruppenzweiten zur Endrunde, deshalb ist die Situation einigermaßen trist.

Stürmer Patrick Schmidt gibt sich kämpferisch: „Im Fußball ist alles möglich, man darf nie eine Mannschaft abschreiben! Wir schreiben uns selbst schon mal gar nicht ab, sondern glauben an uns. Ich bin überzeugt davon, dass wir immer noch die Chance haben, auch wenn es nicht mehr nur in unserer eigenen Hand liegt. Wir wollen und müssen ab jetzt alles gewinnen.“

Kosovo - Österreich, Freitag, ab 19 Uhr, im LIVE-Ticker >>>

„Auch im vorangegangenen Jahrgang wurden wir zwischendurch schon abgeschrieben und sind am Ende zur EURO gefahren. Wir werden jetzt nicht hergehen und irgendwelche Rechenspiele anstellen“, sagt Werner Gregoritsch.

Gregoritsch ist zurück

Der Teamchef ist trotz der tabellarischen Drucksituation der Grund, warum die Stimmung bei der Vorbereitung auf das Spiel im Kosovo gut war. Nach seinem Herzinfarkt hat der Steirer den vergangenen Lehrgang verpasst.

„Er hat im letzten Lehrgang gefehlt, das hat man auch gesehen“, sagt Hannes Wolf. Schmidt ergänzt: „Wir sind heilfroh, dass er wieder gesund ist und bei uns dabei sein kann. Er ist extrem wichtig für uns. Er hält uns zusammen und ist immer für einen Schmäh gut.“

Gregoritsch gilt als ausgezeichneter Motivator. „Er hat generell ein gutes Gespür für Situationen, merkt es schnell, wenn die Mannschaft nicht so fokussiert ist oder im Training zu lasch zur Sache geht“, meint Wolf.

"Wir wissen, dass wir da Scheiße gebaut haben und wollen das wiedergutmachen"

Patrick Schmidt

Der Coach selbst meint: „Ich freue mich wirklich sehr, dass ich wieder mit meinen Spielern und meinem Betreuerteam arbeiten darf. Das ist wie eine Therapie für mich.“

Dass der Puls des Trainers mehrmals ungewollt in die Höhe geschnellt ist, als er seine Truppe Anfang September aus der Ferne beobachtet hat, ist gewiss. Die herbe 1:5-Niederlage daheim gegen Albanien hat der ÖFB-U21 womöglich die EM-Teilnahme gekostet.

Abhaken, weitermachen

Auf die Frage, was denn da schiefgelaufen sei, antwortet Schmidt: „Es ist schwer, das zu beschreiben. Ich bin seit über drei Jahren bei der U21 dabei und so ein Spiel wie gegen Albanien hatten wir noch nie! Wir haben den Gegner im Hinspiel dominiert und das Rückspiel war dann ein Totalausfall. Aber das Spiel ist abhakt. Wir wissen, dass wir da Scheiße gebaut haben und wollen das wiedergutmachen. Wir wollen zeigen, dass das nicht unser wahres Gesicht war und wir es viel besser können.“

Wolf gibt sich selbstkritisch: „Wir sind eigentlich ganz gut reingestartet, dann ist aber alles nach hinten losgegangen. Vielleicht waren wir mit der falschen Grundeinstellung dabei, haben uns nach dem 4:0-Auswärtssieg im ersten Duell gedacht, dass das schon gutgehen wird. Eventuell haben wir nicht genug Fokus auf dieses Spiel gelegt.“

Im Kosovo ist die ÖFB-U21 klarer Favorit, das Heimspiel wurde in Ried souverän mit 4:0 gewonnen. „Die Favoritenrolle nehmen wir an – so selbstbewusst und realistisch sind wir. Anders als gegen Albanien wollen wir dieser Rolle aber auch gerecht werden. Wir werden den Gegner aber sicher nicht ersetzen, das wird uns nicht passieren“, so Schmidt.

Kevin Danso ergänzt: „Egal, ob wir Favoriten sind, uns geht es nur darum, das Spiel zu gewinnen. Und ich denke, das wird uns auch gelingen, wenn jeder seine Leistung abruft. Wir wollen alle zur EM!“

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