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ÖFB bejubelt Meilenstein in Talenteförderung

Der Verband präsentiert eine spannende Maßnahme.

ÖFB bejubelt Meilenstein in Talenteförderung Foto: © GEPA

"Das ist ein absoluter Meilenstein für uns als ÖFB", jubelt Martin Scherb. Der Gesamtleiter der Talenteförderung des österreichischen Fußballbunds präsentiert eine spannende Maßnahme.

In der kommenden Woche (14. Juni und 16. Juni) tritt die U15-Nationalmannschaft zwei Mal auswärts gegen die Niederlande an. Beide Teams werden die Matches ausschließlich mit sogenannten retardierten Spielern bestreiten, also Kickern, die körperliche Spätentwickler sind oder zu den Spätgeborenen gehören.

Der ÖFB hat bisher bereits eigene Sichtungslehrgänge für solche Spieler angeboten, nun werden sie erstmals auch Matches gegen andere Nationen austragen.

"Talente durch die Lappen gegangen"

"Wir glauben, dass uns aus diesem Pool an Spielern in der Vergangenheit Talente durch die Lappen gegangen sind. Andere Verbände sind da Vorreiter, absolvieren seit längerer Zeit Partien mit retardierten Spielern, um sich einen noch detaillierteren Blick zu verschaffen. Das ist auch unser Ziel", so Scherb.

U17-Teamchef Oliver Lederer wird Scherb, der sich aktuell mit der U19 auf die EM vorbereitet, als Trainer der Auswahl vertreten. Er sagt: "Es ist ein Quantensprung für den ÖFB. Wir wollen den Spielen, die sehr talentiert sind und viel mitbringen, das Gefühl geben, dass wir sie auf dem Schirm haben. Sie sollen sehen, dass wir auf sie schauen."

"Investition in die Zukunft"

Christoph Gonaus aus der Abteilung "Wissenschaft, Analyse und Entwicklung" des ÖFB erklärt: "Gerade in dem Alter kurz vor, oder während der Pubertät, geht die körperliche Entwicklung einfach oft weit auseinander. Aber nur, weil jemand vielleicht körperlich noch nicht so weit ist wie die Alterskollegen, heißt das nicht, dass er nicht eine super Technik oder ein sehr gutes taktisches Verständnis hat. Wir wollen auch diese Spieler gezielt fördern."

Die Ergebnisse der beiden Spiele sind für den ÖFB freilich zweitrangig. Scherb: "Es ist eine Investition in die Zukunft. Unser Anspruch als ÖFB ist es, jedes Talent in Österreich zu kennen und es zu fördern. Mit der Entscheidung, Länderspiele für retardierte Spieler abzuhalten, haben wir noch einmal einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht."

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