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Frauen-EM: ÖFB-Boss wünscht sich Viertelfinale

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich will auch auf Klub-Ebene mehr Frauen-Teams sehen.

Frauen-EM: ÖFB-Boss wünscht sich Viertelfinale Foto: © GEPA

Mit dem Nations-League-Auswärtsspiel in Kopenhagen gegen Dänemark geht am Montagabend (20:45 Uhr im LIVE-Ticker) der vier Partien umfassende Lehrgang der österreichischen Nationalmannschaft zu Ende, schon demnächst stehen aber noch mehr Highlights heimischer Auswahl-Teams auf dem Programm.

Am Sonntag beginnt für die ÖFB-U19-Männer-Equipe die EM in der Slowakei, am 6. Juli starten die österreichischen Frauen in die EURO 2022 in England.

Auf die Truppe von Teamchefin Irene Fuhrmann warten gleich zum Turnier-Auftakt im mit rund 75.000 Zuschauern ausverkauften Old Trafford in Manchester die Gastgeberinnen. Vor Ort die Daumen drücken wird ÖFB-Präsident Gerhard Milletich, der mit einem ähnlich erfolgreichen Abschneiden wie vor fünf Jahren spekuliert. Damals stießen die Österreicherinnen sensationell bis ins Semifinale vor.

"Das erste Spiel wird sicher schwer, aber es ist die Hoffnung und der Wunsch, die Gruppenphase zu überstehen", meint der Unternehmer gegenüber der APA.

Angesichts der weiteren Gruppengegner Norwegen und Nordirland wird Rang zwei in Pool A und damit der Einzug ins Viertelfinale ein schwieriges Unterfangen. "Das ist eine starke Gruppe. Sollte man es nicht schaffen, kommt es auch darauf an, wie man verliert", erklärt Milletich.

Milletich lobt den Spirit im ÖFB-Team

Am Zusammengehörigkeitsgefühl sollte es nicht scheitern. Milletich stattete der Auswahl in der vergangenen Woche im Vorbereitungscamp in Bad Tatzmannsdorf einen Besuch ab und zeigte sich danach von der teaminternen Stimmung angetan.

"Sie leben genau das, was auch das Männer-Team in den letzten Spielen gezeigt hat, dass sie gemeinsam stark sein wollen. Bei ihnen ist es selbstverständlich, dass sie über Gemeinschaft und Engagement erfolgreich sein wollen", sagt Milletich.

Der ÖFB erhöhte in der jüngeren Vergangenheit die finanzielle Unterstützung für die Frauen-Auswahl, was dazu führte, dass der Betreuerstab ähnlich groß ist wie jener der Männer. "Das ist uns sehr wichtig, und es kommt auch viel zurück", betont Milletich.

Frauen-Fußball ein "großes Zukunftsprojekt"

Die Corona-Pandemie sorgte in den vergangenen Jahren für eine Reduktion der Anzahl von Personen, die im Breitenfußball tätig sind. Zudem wird es immer schwieriger, Kinder und Jugendliche für den Weltsport Nummer eins zu begeistern. Der Frauen-Fußball hingegen bietet dem Verband immense Wachstumschancen, wie Milletich bestätigt. "Der Frauen-Fußball ist ein großes Zukunftsprojekt, er steigert das Image des Fußballs."

Zwar ist das Männer-A-Team nach wie vor die Cashcow des ÖFB, die Frauen-Auswahl gewinnt diesbezüglich aber laut Milletich an Bedeutung. "Hier ziehen zwei Bereiche wirklich an. Zum einen gibt es Anfragen von Sponsoren, die gerne mit dem Frauen-Team arbeiten würden, zum anderen hat auch die Politik erkannt, wie wichtig der Frauen-Fußball ist."

Milletich wünscht sich Frauen-Teams von Rapid und Salzburg

Ein Grund für die positive Entwicklung des heimischen Frauen-Kicks ist die Akademie in St. Pölten. Dem ÖFB-Präsidenten schwebt eine ähnliche Einrichtung in einem westlichen Bundesland vor.

"Wir müssen auch über einen Standort im Westen nachdenken, sonst gehen uns einige Hochtalentierte durch die Lappen", befürchtet Milletich angesichts der Tatsache, dass viele Juniorinnen nicht im Alter von 14 Jahren in ein Internat in St. Pölten übersiedeln wollen.

Die Akademie in St. Pölten bildet auch die Basis für die Erfolge der SKN-Frauen, die zuletzt das sechste Double in Folge fixierten. Wie bei den Männern hat auch bei den Frauen auf heimischer Klubebene eine gewisse Fadesse Einzug gehalten - Abhilfe könnten eventuell Frauen-Teams der beiden wohl populärsten Klubs des Landes schaffen.

"Ich würde mir sehr wünschen, dass Red Bull Salzburg und Rapid künftig Frauen-Teams stellen. Das wäre ein großer Gewinn für die Liga", sagt Milletich.

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