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Keine Verlegung des Spiels Österreich-Italien

Der ÖFB versucht dennoch, Fans den Besuch des EM-Achtelfinales in London zu ermöglichen.

Keine Verlegung des Spiels Österreich-Italien

Der Wunsch von ÖFB-Teamchef Franco Foda, das EM-Achtelfinale gegen Italien an einen anderen Ort verlegen zu können, hat sich nicht erfüllt. 

Wie der ÖFB am Mittwoch mitteilt, ist es "trotz großer Anstrengungen nicht zuletzt aufgrund der knappen zeitlichen Komponente leider nicht möglich, das Spiel von London an einen anderen Austragungsort zu verlegen, an dem es keine Ein- und Rückreisebeschränkungen für Österreicherinnen und Österreicher gibt".

"Es ist natürlich extrem bedauerlich, dass uns die Fans zu diesem historischen Spiel nicht begleiten können. Eine Spielverlegung wenige Tage vor dem Match ist leider nicht realisierbar, das wurde uns von der UEFA so mitgeteilt. Ich habe auch persönlich mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin gesprochen. Wir haben alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft, leider gibt es angesichts der derzeitigen Situation keine positiven Nachrichten zu vermelden. Im ÖFB haben alle Stellen nach Kräften zusammengeholfen", wird ÖFB-Präsident Leo Windtner zitiert. 

Um dennoch nicht auf die Unterstützung der rot-weiß-roten Fans im Wembley verzichten zu müssen, versuche der ÖFB aktuell auf sämtlichen Ebenen bei UEFA, Politik und Behörden "alles in seiner Macht stehende", um möglichst vielen Fans einen Besuch des historischen Achtelfinalspiels in London zu ermöglichen.

Derzeit besteht bei einer Reise nach London Quarantänepflicht für Fans sowohl bei der Ein- als auch bei der Rückreise nach Österreich. Das Außenministerium rät allen Fans dringend davon ab, sich trotzdem auf die Reise zu begeben, um eine mögliche Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus so gut wie möglich zu verhindern.

Fodas "Herzenswunsch" wird nicht erfüllt

Den Wunsch nach einer Verlegung hatte zuvor bereits ÖFB-Teamchef Franco Foda deponiert. Ohne Fans aus Österreich und Italien hätte es "keinen Sinn, in London zu spielen", sagte der Deutsche in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Eine Möglichkeit wäre es, den Spielort zu verlegen. Ich hoffe, dass uns so viele Fans wie möglich begleiten. Das ist mein Herzenswunsch."

Erfüllt wurde er ihm nicht. Betroffen sind vom Reiseverbot auch die Familien der Spieler - sofern sie nicht wie jene von Torhüter Daniel Bachmann auf der Insel leben. "Aber wir werden brennen, dass wir eine gute Leistung bringen, damit sie vor dem Fernseher eine Freude haben", verspricht sein Kollege Marcel Sabitzer.

"Es ist natürlich extrem bitter für uns, dass keine Fans da sein dürfen", sagt ÖFB-Teamspieler Florian Grillitsch. Das gelte auch für die Italiener, die denselben Reisebedingungen unterlegen. "Meiner Meinung nach müsste man dann eine andere Lösung finden, überlegen, ob man dann den Spielort verlegt. Aber das liegt nicht in unserer Hand, deswegen werden wir uns auch nicht zu viel aufregen."

Für beide Verbände wären jeweils 1.750 Karten reserviert gewesen. Diese können nun nur von Personen genutzt werden, die sich seit vergangener Woche in Großbritannien aufhalten - oder dort leben. Weil die italienische Community in London und Umgebung deutlich größer ist als die österreichische, dürfte die Unterstützung für Italien größer sein. "Das macht für uns keinen Unterschied", meint Sabitzer. Für Italiens Team ändere sich mehr, weil es bis dahin alle seine EM-Spiele mit Heimvorteil in Rom ausgetragen hätte.

Die Kapazität in Wembley beträgt beim Duell der beiden Nachbarn ein letztes Mal unter Corona-Bedingungen 22.500 Zuschauer. Für das zweite Achtelfinale, das am Dienstag England bestreitet, wird sie auf 45.000 angehoben. Bei den beiden Halbfinal-Spielen und beim Finale sollen 60.000 Besucher im größten EM-Stadion zugelassen werden.

Grundsätzlich gebe es "keinen besseren Ort, um Fußball zu spielen als London und Wembley", sagt Grillitsch. "Aber der Wermutstropfen ist, dass keine Fans aus Österreich dabei sein können."


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