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ÖFB-Vielfliegerei? "Nur keinen Nachteil einreden"

Wie die ÖFB-Kicker damit umgehen, dass sie zwischen den Spielen nach Seefeld pendeln.

ÖFB-Vielfliegerei? Foto: © GEPA

Gestern Amsterdam, morgen Bukarest, dazwischen Seefeld.

Pandemiebedingt wissen manche vielleicht gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, in einem Flugzeug zu sitzen und Meilen zu sammeln. Diese Sorge haben die ÖFB-Kicker und ihre Betreuer definitiv nicht.

Sie gehören zu den absoluten Vielfliegern dieser EURO-Gruppenphase. Bei der 0:2-Pleite in den Niederlanden hat der eine oder andere Spieler bereits etwas geschlaucht gewirkt. Zudem hat die Ukraine ihr EM-Quartier in Bukarest bezogen, ersparte sich also abseits des Amsterdam-Ausflugs am ersten Spieltag den Reisestress.

Ein Nachteil für das ÖFB-Team?

"Wir können es nicht ändern. Es ist, wie es ist. Wir müssen einfach reisen", betont Konrad Laimer, "wir brauchen natürlich nicht drum herumreden, dass es nicht so schön ist, immer in ganz Europa herumzufliegen. Aber wir nehmen es an und machen das Beste daraus."

Dragovic: "Das ist alles Kopfsache"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Andererseits tut es möglicherweise gut, zwischendurch immer wieder Heimatluft zu schnuppern. Aleksandar Dragovic jedenfalls plädiert dafür, diese Thematik nicht überzubewerten:

"Das ist alles Kopfsache. Wenn man sich einredet, dass es stressig und anstrengend ist, ist es auch anstrengend. Genauso wenn man sich einredet, dass man müde ist. Wir dürfen uns nicht einreden, dass das ein Nachteil sein könnte", fordert der Innenverteidiger und betont:

"Es ist, wie es ist. Wir haben hier super Bedingungen. Ich bin froh, dass wir hier sind und nicht die ganze Zeit in Bukarest. Am Montag, um 18 Uhr, werden wir voll parat sein. Da ist es egal, ob wir zwei Flüge mehr oder weniger hatten."

Eine Einstellung, die zu unterschreiben ist. Schließlich haben sich die ÖFB-Verantwortlichen vermutlich auch etwas dabei gedacht, als sie Seefeld als Basislager für die Europameisterschaft ausgewählt haben.

Laimer: Auch davor schon mal gepustet

Das Gebot der Stunde lautet vor dem Gruppen-Showdown jedenfalls neue Kraft zu tanken. In den Niederlanden holte ÖFB-Teamchef Franco Foda etwa Dauerläufer Konrad Laimer mit der Begründung vom Platz, dass er nicht mehr ganz frisch gewirkt habe.

"Einen Tag nach dem Spiel ausradeln, durchbewegen, sich durchmassieren lassen. Dann haben wir hier super Möglichkeiten, du kannst ins Wasser oder in die Sauna gehen. Bei mir sind es also eher die Klassiker. Außerdem ist natürlich viel Schlaf wichtig."

Konrad Laimer

Dies kann nach der langen Verletzungspause des Leipzig-Legionärs normal sein, andererseits ist es gerade für den Salzburger eher ungewöhnlich.

Laimer selbst will es nicht überbewerten: "Es war immer so, dass ich auch mal dagestanden bin und gepustet habe, aber danach ist es wieder gegangen und ich bin gelaufen. Das ist auch bei anderen Spielen schon mal vorgekommen."

Radeln, Massage, Sauna, Schlaf

Nach zwei solch intensiven Spielen wie gegen Nordmazedonien oder in Amsterdam sei jeder einmal "ein bisschen müde. Da gilt es einfach für jeden einzelnen, zwischen den Spielen das zu tun, was ihm guttut. Zwei Tage nach dem Spiel geht es mir jetzt schon besser. Beim Abstand von vier Tagen zwischen den Spielen sollten wir alle wieder bei voller Kraft sein."

Was ihm guttun würde?

"Ich habe immer ein ähnliches Programm", erklärt der 24-Jährige, "einen Tag nach dem Spiel ausradeln, durchbewegen, sich durchmassieren lassen. Dann haben wir hier super Möglichkeiten, du kannst ins Wasser oder in die Sauna gehen. Bei mir sind es also eher die Klassiker. Außerdem ist natürlich viel Schlaf wichtig. Ich fühle mich gut und bin bereit für die nächste Aufgabe."

Es geht immer mehr

Wie weit er nach seiner langen Pause sei, sei schwer einzuschätzen, da er zuvor noch nie so lange aussetzen habe müssen. Er habe jedoch vor der EURO genügend Zeit gehabt, wieder in den Rhythmus zu kommen - beginnend bei den finalen Saison-Spielen mit Leipzig.

"Natürlich bin ich auch der Typ, der ein intensives Spiel hat, bei dem ich immer an meine Grenzen gehe. Ich fühle mich unterm Strich gut. Aber es geht immer mehr bei einem Fußballer - so ist es auch bei mir. Deshalb ist es auch das Wichtigste, die Tage zwischen den Spielen so gut wie möglich zu nutzen, um wieder zu vollen Kräften zu kommen."

Am Sonntag heißt es dann wieder: Von Innsbruck nach Bukarest. Zum zweiten Mal binnen acht Tagen.



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