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Windtner erklärt Gründe für Koller-Aus

ÖFB-Präsident schildert Gründe. Weitere Vorgehensweise unklar.

Windtner erklärt Gründe für Koller-Aus

Marcel Koller geht als ÖFB-Teamchef, aber nicht sofort.

Der Schweizer wird seinen bis Jahresende laufenden Vertrag erfüllen und mit der Nationalmannschaft zumindest noch die WM-Qualifikation im Oktober finalisieren. "Das ist überhaupt kein Problem", sagt Verbandspräsident Leo Windtner am Freitag in Gmunden. Das weitere Prozedere soll in einer "zeitnahen" weiteren Sitzung geklärt werden.

Am Fuße des Traunsteins in Gmunden hat der Österreichische Fußball in einer mehrstündigen Sitzung den Stein der Weisen gesucht.

Zur Diskussion stand die Teamchef-Frage, also das Schicksal von Herren-Teamchef Koller. Eine am Vortag für 17.30 Uhr anberaumte Pressekonferenz wurde mehrmals nach hinten verschoben, am Ende trat Windtner in einem Hotel am Ufer des Traunsees kurz vor 20.00 Uhr vor die Medienvertreter, um die Entscheidung zu erklären.

"Am Jahresende zählt das Ergebnis"

"Es war eine sehr intensive ÖFB-Präsidiumssitzung", erklärt der Oberösterreicher zu Beginn. Das Ergebnis der Besprechungen mit den neun Landespräsidenten sowie den Vertretern der Bundesliga: Der aktuelle Vertrag von Koller wird regulär beendet, eine Verlängerung seitens des ÖFB aber "mehr nicht angestrebt".

Der 56-Jährige hatte seine Teamchef-Tätigkeit im Herbst 2011 begonnen. Das erste Match unter ihm war eine 1:2-Auswärtsniederlage gegen die Ukraine am 15. November. 2015 war Österreich mit dem Schweizer erstmals aus eigener Kraft die Qualifikation eine Europameisterschaft gelungen. Im Juni 2016 war die ÖFB-Auswahl beim Turnier in Frankreich dabei, scheiterte jedoch nach zwei Niederlagen und einem Remis in der Gruppenphase. Danach konnte das Team nicht mehr an die Ergebnisse der Qualifikation anschließen.


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Koller habe gut gearbeitet, stellt Windtner klar. "Es ist aber die nüchterne und realistische Statistik der Ergebnisse der letzten 18 Spiele, wo wir letztlich nur vier gewonnen haben. Und wie in einem Wirtschaftsbetrieb, wo zu guter Letzt am Jahresende das Ergebnis zählt, ist es auch natürlich im Sport so, dass die Resultate ausschlaggebend sind und entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg."

Prozedere zu Nachfolge noch völlig unklar

Ein großes Fragezeichen steht über der Frage nach dem Nachfolger und der Vorgehensweise, wie dieser bestimmt werden soll. "Wir haben im Präsidium noch überhaupt nicht über Namen gesprochen", blockt Windtner bei diesem Thema ab.

Es sei vorerst die Aufgabe von Sportdirektor Willi Ruttensteiner, "eine fundierte Analyse zu liefern, wie der Turnaround wieder geschafft werden kann". Danach müsse "ein neues Anforderungsprofil" erstellt werden. Ob Ruttensteiner dabei wie zuletzt freie Hand hat, ist noch offen. Auch die Funktion des Sportdirektors werde "analysiert und evaluiert".

Wann das Präsidium das nächste Mal außerordentlich zusammentritt, stehe noch nicht fest, sagte Windtner. Wahrscheinlich ist ein Termin nach den beiden restlichen Partien in der WM-Qualifikation, gegen Serbien (6. Oktober/Wien) und die Republik Moldau (9. Oktober/Chisinau).

Laut Windtner ist es kein Problem, dass Koller dabei sozusagen schon mit einem Ablaufdatum versehen sein wird. Internationale Beispiele wie Jupp Heynckes oder Pep Guardiola hätten das bewiesen. "Es ist nicht das erste Mal, dass ein Trainervertrag nicht verlängert wird, und es sind noch einige Matches zu absolvieren."

Zwischenlösung im November denkbar

Im November ist ein Trainingslager für das A-Team mit anschließendem Freundschaftsmatch am 14. November geplant. Der Gegner wurde noch nicht festgelegt. Ob Koller den Lehrgang leiten wird, steht ebenfalls in den Sternen. Windtner ließ zumindest anklingen, dass es eine Art "Zwischenlösung" geben könnte. Mit Koller, den er nach der Sitzung persönlich informierte, habe er darüber noch nicht gesprochen.

Eine vorzeitige Auflösung des Teamchef-Vertrages sei letztlich kein gangbarer Weg gewesen. Koller wollte das nicht, der Trainer hätte sich sogar für eine Verlängerung erwärmen können, wofür es aber keine Mehrheit gab. Windtner selbst "war grundsätzlich offen in dieser Frage".

Koller ließ zuletzt mitteilen, dass er bereits an der Vorbereitung für die nächsten Spiele arbeite. Am Donnerstag veröffentlichte er auf Twitter ein Bild aus dem Happel-Stadion vom Europa-League-Match Austria gegen AC Milan. "Teamchef on tour", lautete der Text dazu.



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