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ÖFB-Keeper Schlager "musste dieses Risiko nehmen"

Alex Schlager bekleckerte sich gegen Dänemark nicht mit Ruhm. So erklärt er Fehler:

ÖFB-Keeper Schlager Foto: © GEPA

Es war die große Chance, sich für die EURO in Stellung zu bringen, sich aufzudrängen und seine Position zu festigen.

Auch für Alexander Schlager, der trotz anderer Vermutungen den Vorzug im ÖFB-Tor bekam, in allen drei WM-Quali-Spielen im Tor stand, obwohl es kein klares Bekenntnis zu ihm als Nummer 1 von Teamchef Franco Foda gab. Mit Unsicherheiten und Fehlern gegen Schottland und auch Dänemark hat er seine Karten aber nicht unbedingt verbessert, während die namhafte Konkurrenz in den Startlöchern scharrt.

Beim LASK entpuppte sich der 25-Jährige in der jüngeren Vergangenheit zum wohl besten Bundesliga-Torhüter, davon war im Nationalteam aber noch zu wenig zu sehen. In Erinnerung bleibt viel mehr der folgenschwere Patzer nach seinem Ausflug aus dem Sechzehnmeterraum vor dem 0:3, der die endgültige Vorentscheidung bedeutete.

Schlager hatte die Situation anders eingeschätzt und erklärte seinen Fehler im "ORF" folgendermaßen: "Eigentlich war ich am Weg und dann habe ich kurz davor gemerkt, das könnte eng werden. Ich habe gedacht, er kommt mit dem Fuß vorher an den Ball und ich wollte den Ball blocken. Aber er hat ihn auch nicht erwischt. Es ist dann so gelaufen, wie es ist."

Dass er aus dem Tor herauskam, verteidigt er, trotzdem weiß er, dass er anders in den Zweikampf gehen muss. "Auf der anderen Seite muss ich dieses Risiko nehmen, weil der Ball hinter die Abwehr kommt. Vielleicht ein bisschen konsequenter durchziehen, den Ball versuchen zu klären. Aber es ist passiert, es wird weitergehen."

"Durch drei Konter drei billige Gegentore geschluckt"

Ob mit weiteren Einsätzen im ÖFB-Team bzw. bei der EURO, wird sich weisen. Wie sich die rot-weiß-rote Auswahl von den Dänen entzaubern ließ, sorgt jedoch schon für Kopfzerbrechen und Selbstreflexion.

"Weil wir einfach in den 16 Minuten im Konter zu anfällig waren, dass einfach die Restverteidigung vielleicht nicht ganz so gut war und sie das in diesen Momenten konsequent bestraft haben. Daran ist es gelegen, nicht mehr und nicht weniger. Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen und einen positiven Flow in die Zukunft mitnehmen", hofft Schlager und verspricht Besserung.

"Wir haben durch drei Konter drei billige Gegentore geschluckt. Natürlich muss man das analysieren als Mannschaft, wie man sich besser dagegen wehren hätte können. Im ersten Moment ist es einfach sehr, sehr bitter, weil wir uns definitiv mehr erwartet haben. Das tut weh."

"Boost" im Team, genug Qualität im Kader, aber...

Seiner Meinung nach habe die Mannschaft nach dem 0:1 noch "den Boost gehabt", dass jeder alles versucht hat und wollte. Nach den drei weiteren Gegentreffern war dieses Kapitel jedoch abgehakt. Trotzdem könnte das Gefühl, zumindest die erste Halbzeit mit einem guten Gegner mitgehalten zu haben, einen "Boost" für die Zukunft geben - so zumindest nach Ansicht von Schlager.

Am qualitativen Aufgebot im derzeitigen Kader lege es laut ihm zumindest nicht, in dieser Hinsicht verteidigt er die gegen Dänemark aufgelaufene Elf, auch wenn er weiß, dass die eine oder andere Persönlichkeit ein anderes Auftreten bewirken hätte können.

"Der Kader, der da war und auch diesmal gespielt hat, bringt sehr viel Qualität mit. Natürlich gibt es wichtige Persönlichkeiten, die im einen oder anderen Moment ein bisschen fehlen. Aber im Großen und Ganzen steht da sehr viel Qualität am Platz und kann das machen. Deshalb bin ich überzeugt, dass die ganze Mannschaft sehr wichtig ist und jeder seinen Part erledigen muss. Das ist uns diesmal nicht gelungen, deshalb tut es sehr weh."

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