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Danso: "Ich konnte zwei Tage nicht schlafen"

Der ÖFB-Neuling über Debüt-Emotionen und einen speziellen Ansprechpartner:

Danso:

Der 3. März 2017 wird für Kevin Danso für immer ein unvergesslicher Tag bleiben.

Plötzlich stand er für das Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig in der Startelf des FC Augsburg und spielte beim 2:2 gegen den Favoriten auch gleich durch.

"Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Man träumt als Jugendlicher davon, irgendwann einmal in einer Topliga zu spielen. Als es passiert ist, konnte ich zwei Tage nicht schlafen", erinnert sich der 18-Jährige an seine Emotionen rund um das Debüt.

Das sagt Kevin Danso zu seinem ÖFB-Debüt:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Wie viele Nächte er nicht geschlafen hat, nachdem ihn Teamchef Marcel Koller erstmals ins Nationalteam einberufen hat? "Ich habe es am Anfang nicht geglaubt. Ich war nach der Einberufung stolz, froh - ich kann es wirklich nicht beschreiben. Es war ein super Gefühl."

Deutsch vergessen und wieder gelernt

Es ist alles sehr schnell gegangen beim Teenager in den vergangenen Monaten. Aus dem Junioren-Spieler ist binnen kurzer Zeit ein Profi und ein Nationalspieler geworden. Am Montag absolvierte er seinen ersten Medientermin als ÖFB-Kicker und präsentierte sich dabei in hervorragendem Deutsch, obwohl er sich diesbezüglich im Vorfeld Sorgen gemacht haben soll.

"Meine Eltern stammen aus Ghana. Gemeinsam mit ihnen und meinen zwei Brüdern bin ich mit sechs Jahren aus Voitsberg nach Milton Keynes gezogen. Dort habe ich zehn Jahre gelebt, bin zur Schule gegangen, habe für die Dons gespielt - und Deutsch komplett vergessen. Als ich mit 15 Jahren nach Augsburg bin, musste ich alles wieder neu lernen. Das hat ungefähr drei Monate gedauert. Am Anfang war es schwer, aber so ist es halt, wenn man wegzieht", lacht Danso, dessen Tante immer noch in der Steiermark lebt.

Schnell lernen musste er auch in den vergangenen Monaten - auf und abseits des Platzes: "Es war natürlich auch eine schwierige Zeit, weil ich nebenher mein Abitur gemacht habe. Es war viel Stress, aber ich habe mich gut konzentriert und alles gegeben. Es ist gut gelaufen."

Im Kreis des Nationalteams sei er von Spielern und Betreuern sehr gut aufgenommen worden. Welche Vorzüge der 1,90 Meter große Jungspund ins ÖFB-Team einbringen wolle? "Wie man sieht, bin ich sehr groß und stark. Ich habe Präsenz, bin zweikampf- und kopfballstark. Ich gebe jeden Tag alles."

Unter Hintereggers Flügeln

Sein Augsburg-Kollege Martin Hinteregger verriet zuletzt, dass Danso sehr von seinen Rugby-Erfahrungen profitieren würde. "Das habe ich in der Schule drei Jahre lang gespielt, das hat natürlich auch geholfen", grinst der Defensiv-Allrounder.

Hinteregger ist für den Youngster derzeit selbstverständlich die erste Ansprechperson, die beiden teilen sich im Camp in Stegersbach auch ein Zimmer: "Er hat mich sozusagen unter seine Flügel genommen. Ich kann mit allem zu ihm kommen, er gibt mir viele Ratschläge. Ihn dabei zu haben, ist ein Riesen-Vorteil. Das hat es viel leichter gemacht. Auch spielerisch kann ich viel lernen, er ist ein super Spieler."

Seine Position betreffend ist Danso inzwischen in der Defensive angekommen. In jüngeren Jahren hat er unter anderem auch im Angriff gespielt. "Alle anderen Positionen einmal durchzuspielen, hat mir viel gebracht", meint er und bezeichnet nun Innenverteidiger und Sechser als seine besten Positionen.

"Ich will einmal auf Topniveau spielen"

So steil sein Aufstieg in den vergangenen Monaten auch war, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat, ist Danso sehr wohl bewusst. Auch diesbezüglich ist das erstmalige Nationalteam-Abenteuer eine gute Orientierungshilfe:

"Ich will einmal wirklich auf Topniveau spielen. Ich weiß, dass man viel dafür tun muss. Ich merke das hohe Niveau hier, wenn ich mit Spielern wie Julian Baumgartlinger oder David Alaba zusammenspiele. Hier mithalten zu können, ist natürlich ein Ziel und ein Traum."




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