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"Bis zu unserem Tor waren es noch 80 Meter"

Kevin Wimmer wird mit Pfiffen verabschiedet. Der Teamchef kommt ins Grübeln:

Der "Kniefall" gegen Irland: Kevin Wimmer machte bei seinem Ballverlust vor dem Goldtor der Insel-Kicker keine gute Figur.

Seine Kollegen nehmen den Tottenham-Legionär in dieser Szene jedoch in Schutz.

"Er hat den Ball vorne verloren, bis zu unserem Tor waren es noch 80 Meter und es waren noch drei, vier Spieler von uns hinter dem Ball. Wie viele Spieler verlieren vorne einmal den Ball? Deshalb überhaupt kein Vorwurf an Kevin", erklärt Martin Hinteregger.

Kevin Wimmers Fehler vor dem 0:1:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Pfiffe bei der Auswechslung

Die Nominierung des Oberösterreichers als Linksverteidiger ist vermutlich die umstrittenste Personalmaßnahme von Teamchef Marcel Koller im Laufe dieser WM-Qualifikation.

Nachdem Markus Suttner in Georgien eine unglückliche Leistung abgeliefert hat, entzog der Schweizer dem Ingolstadt-Legionär das Vertrauen und brachte ab dem Wales-Match Innenverteidiger Wimmer links in der Viererkette.

Gegen Irland tat sich der 23-Jährige auf ungewohnter Position einmal mehr schwer und wurde vom Publikum zum Sündenbock erkoren. Bei seiner Auswechslung wurde er mit lautstarken Pfiffen bedacht.

"Es war kein Foul an ihm"

In der entscheidenden Szene sank Wimmer in einem Zweikampf zu Boden, reklamierte Foul von David Meyler und legte danach eine vergebliche Verfolgungsjagd gegen den Iren hin.

"Es war kein Foul an ihm", bestätigt Koller, nimmt jedoch gleichzeitig die verbliebene Hintermannschaft in die Pflicht: "Wenn du vorne den Ball verlierst und der Gegner dann über das ganze Spielfeld marschiert, hat auch im hinteren Bereich nicht alles geklappt."

Fakt ist jedoch: Den Abgang des früheren Kapitäns Christian Fuchs konnte das ÖFB-Team bisher nicht gleichwertig kompensieren. Neo-Spielführer Julian Baumgartlinger empfindet es jedoch nicht als richtig, dessen derzeitigen Erben mit dem Routinier zu vergleichen:

"Das ist Kevin gegenüber unfair nach den wenigen Länderspielen, die er bisher gemacht hat. In diesem Spiel hat er auch wirklich gute Aktionen gehabt."

Fortsetzung des Experiments?

Koller steht nun vor der Entscheidung, ob er dieses Experiment fortsetzt und Wimmer weitere Gelegenheit gibt, sich auf dem ungewohnten Terrain zu etablieren.

Allzu viele Alternativen stehen ihm nicht zur Verfügung. David Alaba sieht der Schweizer weiter im Mittelfeld. Aus dem derzeitigen Kader kommen sonst nur eine Rückkehr Suttners oder eine Bewährungsprobe für Stefan Stangl in Frage. Letzterer durchlebt jedoch in Salzburg eine schwierige Zeit und sieht gegen Andreas Ulmer kein Land.

Dieser wiederum spielte in den Überlegungen des Teamchefs in den vergangenen Jahren kaum eine Rolle. Inzwischen ist Ulmer 31 Jahre alt und wäre wohl maximal eine temporäre Lösung.

"Wir müssen schauen, welche Möglichkeiten wir sonst haben"

Am Tag des Slowakei-Tests feiert Wimmer seinen 24. Geburtstag. Plant Koller weiterhin mit ihm, würde es wohl Sinn machen, ihn in einem Freundschaftsspiel mit weitaus weniger Druck weitere Erfahrung als Linksverteidiger sammeln zu lassen.

Dass der frühere Köln-Kicker nach seinen bisherigen Auftritten angezählt ist, lässt sich derzeit jedoch nicht leugnen. Auch Koller gerät offenkundig ins Grübeln: "Wir müssen uns das anschauen bei ihm. Er war an dem einen oder anderen Tor beteiligt, das ist so. Wir müssen schauen, welche Möglichkeiten wir sonst haben."

Peter Altmann




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