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Schöpf: "Sicherlich nicht mein bestes Spiel"

Erstmals steht Alessandro Schöpf in Pflichtspiel in Startelf. Überzeugen kann er nicht:

Schöpf:

Es war definitiv die überraschendste ÖFB-Personalentscheidung des Irland-Spiels - weniger, dass Alessandro Schöpf erstmals überhaupt in einem Pflichtspiel von Beginn an spielte, sondern mehr dass er am rechten Flügel aufgeboten wurde und stattdessen Marcel Sabitzer in die Mitte auf die Zehn rückte.

Die Begründung von Teamchef Marcel Koller: "Schöpf hat bei Schalke auf rechts schon längere Zeit gut gespielt und Tore erzielt. Sabitzer ist auf der Position zentral ein bisschen mehr ein Stürmer."

"Deshalb war die Überlegung, dass er mehr im Zentrum spielt und Schöpf über die starke rechte Seite kommt", so der Schweizer weiter.

Eigentlich waren die beiden Deutschland-Legionäre genau andersherum angeordnet erwartet worden. Der Teamchef überraschte damit selbst die ÖFB-Kommunikation, in deren Aufstellungsgrafik vor dem Spiel Schöpf noch als Ersatz von Zlatko Junuzovic auf der Zehn und Sabitzer rechts positioniert wurde:

"Für mich ist es egal, wo ich spiele"

Womöglich überraschte er auch Schöpf selbst, der am Mittwoch bei seinem Medientermin noch verkündet hatte, dass Koller mit ihm im Zentrum und nicht auf der rechten Seite planen würde.

"Vorher habe ich immer zentral gespielt, deswegen habe ich auch gesagt, dass ich damit rechne, dass er mit mir im Zentrum plant", erklärt Schöpf, "aber für mich ist es eigentlich egal, wo ich spiele. Ich möchte der Mannschaft immer auf der Position, auf der ich spiele, helfen und versuche immer alles zu geben. Das habe ich auch diesmal gemacht, aber immer gelingt es nicht so gut."

Nach diversen guten Leistungen als Joker war vielerorts, auch an dieser Stelle, eine Bewährungsprobe von Anfang an für den Tiroler gefordert worden. Durch den Junuzovic-Ausfall wurde ein Platz in der Startelf frei und Koller gewährte dem 22-Jährigen seine Chance.

Wirklich nutzen konnte er selbige nicht. "Ich war natürlich sehr froh, dass ich spielen durfte, aber wenn man als Verlierer vom Platz geht, kann man auch als Einzelner nicht glänzen, und ich habe sicherlich nicht mein bestes Spiel gezeigt", muss Schöpf zugeben.

"Es war schwierig für uns in der Offensive"

Auch wenn er im ÖFB-Team noch nicht rechts zum Einsatz gekommen ist, konnte die Position nicht als Ausrede dafür herhalten, da dies bei Schalke sein Hauptbetätigungsfeld ist.

"Rechts auf der Seite kenne ich gut, beim Verein spiele ich eine ähnliche Position. Wie gesagt: Es war sicherlich nicht mein bestes Spiel, aber es war allgemein schwierig für uns in der Offensive, weil die Iren defensiv fast Mann gegen Mann gespielt und die Räume sehr eng gemacht haben. Wir haben nach vorne die Lücken und Räume einfach nicht gefunden. Defensiv waren wir ab und zu auch anfällig. Deswegen denke ich auch, dass die Iren verdient gewonnen haben."

Für Schöpf selbst war die Begegnung bereits in Minute 56 zu Ende, er wurde von Louis Schaub abgelöst. Torgefahr konnte er nicht wirklich ausstrahlen. Koller: "Es ist ihm nicht gelungen, wie auf Schalke Tore zu erzielen."

Für die "Knappen" hatte er am vergangenen Wochenende gegen Werder Bremen mit einem Doppelpack seine ersten beiden Saison-Treffer erzielt. Seine Kollegen erwiesen sich jedoch auch nicht treffsicherer, weshalb für Österreich in der Offensive die Null stand.

Aus den Fehlern lernen

Schöpf schaffte als Shootingstar und einziger Spieler, der nicht an der EM-Qualifikation beteiligt war, den Sprung zur EURO. Zu Beginn des Jahres kam er in eine funktionierende Mannschaft, nun neigt sich das Länderspiel-Jahr seinem Ende entgegen und die Verunsicherung ist allseits spürbar.

Auf Schalke hat er in dieser Saison einen kapitalen Fehlstart genauso miterlebt wie den folgenden Turnaround. Wie das Nationalteam aus der aktuellen Krise herauskommen könne?

"Wir müssen einfach aus den Fehlern, die wir in den letzten Spielen gemacht haben, lernen, näher zusammenrücken und auf dem Platz noch mehr Gas geben. Nur so kommt man wieder in die Erfolgsspur."

Vorerst darf er zusammen mit zwei weiteren A-Team-Spielern, Michael Gregoritsch und Louis Schaub, in der U21 aushelfen, um diese im Playoff-Rückspiel in Spanien zur EM zu führen.

Wann Schöpf 2017 seine nächste Pflichtspiel-Chance von Anpfiff an im A-Team erhält, wird sich weisen. Gegen Irland konnte er kein Bewerbungsschreiben abgeben, andererseits rechtfertigen die zuvor erbrachten Leistungen natürlich weitere Bewährungsproben - vielleicht das nächste Mal im Zentrum.

Peter Altmann

Kevin Wimmers Ballverlust leitet das 0:1 ein:





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