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"Einer der besten Tage meiner Karriere"

Cup-Sieg gegen Altach nicht besonders? Falsch! "Einer der besten Tage meiner Karriere."

Ein 2:1-Heimsieg im Cup-Achtelfinale gegen den SCR Altach ist lobenswert, für die meisten Austria-Kicker aber keine große Sache.

Einem Mann bedeutete der Mittwoch-Abend in der Generali-Arena aber die Welt. „Es war einer der besten Tage meiner Karriere“, strahlte Jens Stryger Larsen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Däne seine Fassung schon wieder gefunden. Davor rang er noch mit seinen Emotionen. „Ich finde keine Worte dafür“, stammelte der 24-Jährige.

Ein Zweikampf in Graz kostete acht Monate

Wer konnte es dem Rechtsverteidiger auch verdenken. Die vergangenen 35 Wochen waren für ihn die Hölle. Angefangen hat alles am 3. März beim Auswärtsspiel gegen Sturm Graz.

Wenige Minuten vor Spielende ging der Abwehrspieler in ein Laufduell, entschied den Zweikampf für sich und blieb dann liegen. Zwei gestandene Männer aus der medizinischen Abteilung mussten ihn stützen, als er mit dick bandagiertem Knie Richtung Kabine humpelte.

"Ich habe viel über mich und meinen Körper gelernt"

Trainer Gerald Baumgartner konnte zwar nicht mehr auswechseln, doch es ging einfach nichts mehr. Die Veilchen beendeten die Partie zu zehnt und kassierten in der Nachspielzeit auch noch das 1:2. Baumgartner kostete dieses Spiel noch nicht den Job, er wurde erst wenig später beurlaubt, Larsen kostete es aber acht Monate.

"Es gab Phasen, in denen ich richtig down war"

Meniskusriss und Einriss des inneren Seitenbandes im rechten Knie, so die Diagnose. „Meine erste schwere Verletzung“, verriet der Skandinavier. Zwei Mal musste er operiert werden, im Sommer verzichtete Larsen auf seinen Urlaub, um täglich am Comeback zu arbeiten.

„Es waren richtig schwere Monate. Aber ich habe auch Positives aus dieser Zeit mitnehmen können. Ich habe viel über mich und meinen Körper gelernt. Auch mental habe ich viel gelernt, es gab Phasen, in denen ich richtig down war, aber ich habe mich da wieder rausgezogen“, schilderte er seine Leidenszeit.

Der beschwerliche Weg zurück

Anfang Juli konnte er erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren, der Weg zurück erwies sich dennoch als steinig. Erst Mitte September feierte er das nächste Erfolgserlebnis, als er bei der 0:1-Niederlage gegen Ebreichsdorf zur Pause für die violetten Amateure eingewechselt wurde.

Es folgten fünf weitere Spiele in der Regionalliga Ost. Der Defensivspieler konnte dabei zwei Tore und zwei Assists verbuchen. Ein Zeichen an Trainer Thorsten Fink, dass er wieder da sei.

Im Cup gegen Altach durfte Larsen dann erstmals wieder bei den Profis ran. „Das Comeback in einem Heimspiel in der Startelf zu feiern und dann auch noch zu gewinnen – es hätte einfach nicht besser laufen können“, sagte der Blondschopf.

"Endlich ist alles wieder gut"

Dass ihm in der Schlussphase der Partie merklich die Luft ausging, geschenkt. „Natürlich braucht man nach so einer langen Pause Zeit, um wieder zu voller Stärke zu finden. In den letzten Minuten des Spiels war ich schon richtig kaputt, aber nach acht Monaten kann ich ja auch nicht erwarten, dass alles perfekt läuft.“

Denn die Hauptsache ist: Larsen ist zurück. „Ich hatte acht Monate lang so viele Probleme mit meinem Knie, jetzt ist endlich wieder alles gut.“

Harald Prantl

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