Der WAC krönte sich mit einem knappen, aber verdienten 1:0-Sieg über den TSV Hartberg zum UNIQA ÖFB-Cup-Sieger 2024/25 (Spielbericht>>>).
Einen echten Verlierer kennt dieses Finale aber nicht. Denn die Schmid-Elf trägt die Niederlage mit Fassung. "Es war eine enge Partie, jeder Ausgang war möglich. Der WAC hatte es aufgrund der Stangenschüsse am Ende verdient", resümierte TSV-Obmann Erich Korherr anerkennend.
Vor dem Tor war's zu wenig
"Erste Halbzeit war ein wenig Glück dabei, dass wir im Spiel bleiben. Zweite Halbzeit haben wir von hinten heraus sehr gute Lösungen gefunden. Da haben sie sich richtig schwer getan. Aber schlussendlich hätten wir das Tor mehr bedrohen müssen", so Mittelfeldspieler Tobias Kainz. Am Ende habe "die Durchschlagskraft Richtung Tor gefehlt".
Daher müsse man "dem WAC gratulieren. Wir haben alles reingehaut, alles gegeben". Am Ende seien die Kärntner aber um dieses eine Tor besser gewesen.
Man sei nun "auf jeden Fall sehr enttäuscht. Das ist im ersten Moment so. Ich denke, dass in den nächsten Tagen aber der Stolz und auch die Dankbarkeit gegenüber den Fans dazukommen wird."
Heil: "Ist einzigartig"
Trotz der Niederlage blickt Hartberg mit dem Erreichen das Pokal-Finales auf die größte Errungenschaft in der Vereinsgeschichte zurück.
"So einen Tag mit dem TSV Hartberg zu erleben, ist einzigartig"
"Natürlich wollten wir den Titel holen. Natürlich wollten wir den Pokal stemmen", verdeutlicht Kapitän Jürgen Heil. Doch "so einen Tag mit dem TSV Hartberg zu erleben, ist einzigartig", überwiegt am Ende der Stolz.
Dem pflichtet auch Teamkollege Kainz bei: "Meine erste Reaktion war: Wir haben ein Finale gespielt und haben es leider verloren. Aber das ist für mich jetzt kein Grund, die Medaille zu verstecken. Ich werde schon noch das eine oder andere Mal stolz auf die Medaille schauen."
Ganz Hartberg war in Klagenfurt
Getragen wurden die Steirer von einer um die 7.000 Personen zählenden Fanschar, die das Klagenfurter Wörthersee-Stadon bevölkerten, obwohl die Stadt Hartberg nur rund 6.700 Einwohner hat. "Da waren einige Gänsehaut-Momente dabei", freut sich Kainz.
"Heute war eigentlich ganz Hartberg auf den Beinen. Es war ein Fußballfest", meinte ein glücklicher Heil.
Er habe seit "zwei, drei Tagen nur mehr Gänsehaut" gehabt. "Ich bin rausgekommen zum Aufwärmen und da waren circa 500 Leute, die ich persönlich kenne. Das gibt die schon sehr viel, wenn so viele Leute auf dich stolz sind", fügte er an.
Auch bei ihm überwiege daher "der Stolz darauf, was wir erreicht haben". Doch allzu lange will man sich dennoch nicht damit aufhalten. Man werde nach dem Spiel im Hotel gemeinsam essen, da sei auch erlaubt, mit dem einen oder anderen Bier anzustoßen, sagte Trainer Manfred Schmid. Danach gilt der Fokus schon wieder dem Duell am Sonntag mit dem SCR Altach.
Gelingt der "super Truppe" noch der Sprung in den Europacup?
Auch Verteidiger Furkan Demir denkt da wie sein Coach: "Wir haben noch wichtige Aufgaben vor uns und wir müssen das Beste rausholen".
Im besten Fall ist das freilich Rang acht und damit die Chance, trotz Niederlage im Cup-Finale noch den Sprung ins internationale Geschäft zu schaffen. "Es geht ja auch auf diesem Weg", ruft Präsidentin Brigitte Annerl in Erinnerung.
Deswegen "müssen wir uns auf die Meisterschaft fokussieren, weil das eine super Truppe ist und wir werden wiederkommen", verspricht Schmid abschließend.