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"Ich glaube, dass wir bisschen einen Hype entfachen durften"

Über 50 Busse, mehr als 7.000 Fans: Am Donnerstag feierte ein ganzes Dorf im Wörthersee-Stadion ein Cup-Endspiel. Doch was wird davon bleiben?

Foto: © GEPA

Es sollte am Donnerstagabend nicht sein für den TSV Hartberg.

Mit 0:1 musste sich die Elf von Manfred Schmid dem WAC im Finale des UNIQA-ÖFB-Cups geschlagen geben (Spielbericht>>>).

Dennoch überwiegt bei den Steirern am Ende der Stolz über das Erreichte. "Wir sind stolz": Hartberg trägt den "Vize" mit Würde>>>

"Ein Fest, das in Erinnerung bleibt"

Es war das größte Spiel in der Vereinsgeschichte, über 50 Busse und insgesamt mehr als 7.000 Fans machten sich auf die 150 Kilometer lange Reise vom beschaulichen Hartberg in die Wörthersee-Arena. 

Damit waren am Ende mehr TSV-Fans im Stadion, als Hartberg überhaupt Einwohner hat (rund 6.700).

Für Jürgen Heil war es "ein Fest, das in Erinnerung bleibt. Für Österreich sehr würdig", befand der Routinier.

Annerl und die Enkelkinder

Die Nordtribüne erstrahlte ganz in Blau, und lieferte schon rein optisch einen sehenswerten Kontrast zu der in schwarz-weiß gefärbten Südtribüne. 

"So viele Fans, die heute mitgefahren sind, da können wir nur danke sagen", strahlte Präsidentin Brigitte Annerl nach dem Spiel.

"Das ist eine Geschichte für die Enkelkinder."

Brigitte Annerl

Man habe zwar gehofft, dass es so viele werden, aber erwartet haben man das nicht. "Das ist eine Geschichte für die Enkelkinder", weiß Annerl schon jetzt über die Bedeutung dieses Abends Bescheid und fügt an: "Das kommt nie wieder. Das wird für immer in unseren Herzen und in unserer Erinnerung bleiben."

Auch akustisch standen die Hartberger Fans jenen des WAC in nichts nach, waren zeitweise sogar lauter als ihr Pendant. "Die Stimmung war genial", lobte auch Coach Manfred Schmid, der sich darüber freute, dass "wir eine Euphorie auslösen konnten".

Bleibt mehr als "nur" Stolz und tolle Bilder?

Dass ein Cup-Endspiel großes Interesse auf sich zieht und auch den einen oder anderen ins Stadion lockt, der selbiges in Hartberg ansonsten eher nicht aufsucht, liegt auf der Hand. Dennoch dürfen sich die Steirer berechtigte Hoffnungen auf einen Fan-Zuwachs machen.

"Ich rechne schon damit, dass wir in nächster Zukunft ein bisschen mehr Zuschauer haben werden."

Brigitte Annerl

Legt man es geschickt an, kann für den TSV mehr bleiben, als "nur" der Stolz, unvergessliche Bilder und Erfahrungen. "Wir werden alles dafür geben, (dass weiterhin so viele ins Stadion kommen, Anm.)" versprach Annerl.

"Ich glaube, dass wir ein bisschen einen Hype entfachen durften. Ich rechne schon damit, dass wir in nächster Zukunft ein bisschen mehr Zuschauer haben werden", meint die Strahlefrau an der Vereinsspitze.

"Man hat gesehen, was möglich ist"

Auch sportlich könnte Hartberg durch den Erfolg in Zukunft vielleicht für den einen oder anderen Spieler noch interessanter werden. Kann das Cup-Finale also eine Art Initialzündung dafür sein, dass vielleicht noch ein wenig mehr geht?

"Davon bin ich überzeugt. Man hat gesehen, was möglich ist", ist sich Schmid sicher. Zunächst gelte es aber einmal, die Saison anständig fertig zu spielen und danach einen guten Kader für die kommende Saison zu basteln. 

Immerhin haben die Hartberger noch vier wichtige Ligaspiele vor der Brust, in denen es gilt, Platz acht zu sichern und so vielleicht doch noch den Sprung aus internationale Parkett zu schaffen.

Am Sonntag wartet das Heimspiel gegen den SCR Altach. Womöglich vor mehr Zuschauern, als bisher gegen die Vorarlberger. 

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