Ausgerechnet in der Krisen-Saison beendet Rapid eine Durststrecke.
Per 2:1 gegen den LASK stehen die Wiener nach zwölf Jahren wieder im Cup-Finale.
„Wir haben eine riesige Chance, wir werden ein grün-weißes Stadion in Klagenfurt haben und werden alles geben, um das Finale zu gewinnen“, hält ein emotionaler Tobias Knoflach fest.
Seine Kampfansage an Salzburg: „Wie viel sie in der Südstadt gewonnen haben, ist mir egal. Wir wissen, am 1. Juni sehen wir uns und dann werden wir schauen, wer gewinnt."
Knoflach über Rapids Turnaround
Diese Aussagen kommen freilich nach einem emotionalen Aufstieg gegen den LASK.
Lange Zeit unterlegen, nach einer Steigerung in der zweiten Hälfte mit dem ersten guten Schuss in Führung gegangen und nach dem „LASK-Minute“-Ausgleich doch noch den Sieg erzwungen,
Knoflach, der vor der Pause von Wöber und Dibon gefordert wurde, meinte: „Wir waren in der ersten Hälfte einfach nicht mutig genug und es war einfach nur geil, wie wir rausgekommen sind. Wir waren viel entschlossener und aufgrund der zweiten Hälfte waren wir auch der verdiente Sieger. Es war dann ein grandioser Fight von uns. So ist es umso schöner.“
So emotional erlebte Rapid den Aufstieg:
Umso hässlicher war das Spiel der Grün-Weißen in der ersten Hälfte anzusehen. Unsicherheit pur.
„Es war grottenschlecht“, gab Stefan Schwab zu, der im 4-1-4-1 ebenso unterging wie ein müder Steffen Hofmann. „Wir hatten Angst vor dem Ball, wir haben einfach keinen Fußball gespielt.“
Zusatz: „Wenn wir 0:1 hinten sind, tun wir uns sehr schwer. Heute hatten wir das Spielglück.“
Helge Payers Tipp für Thomas Murg
Thomas Murg schlug in dieselbe Kerbe: „Es war spielerisch heute nicht viel mehr möglich und wir mussten über den Kampf kommen. Da konnten wir die Partie ausgeglichen gestalten.“
Rapid hat wohlgemerkt gegen einen Zweitligisten gespielt, so sehr sind die Ansprüche gesunken. Doch es war einerseits gegen den Bundesliga-Aufsteiger und zweitens ein erfolgreiches Mittel.
Zumal sich Rapid auch mehr traute, Murg etwa öfters probierte, auf das Tor zu schießen.
„Helge (Payer, Tormann-Trainer, Anm.) hat mich in der Pause hingewiesen, dass ich eine ganz gute Schusstechnik habe. Ich habe es auch vor dem Tor zwei Mal probiert“, erklärt der 1:0-Schütze.
Was gegen Salzburg Mut macht
Der LASK kam aber zurück, Rapid am Boden. Doch am Ende siegten die Gastgeber. „Wie dieser Lucky Punch zustande gekommen ist, weiß wohl keiner“, gab Schwab offen und ehrlich zu.
Egal, Hauptsache weiter. Vor allem im Cup ist das wichtig, wie Rapid besonders weiß.
Und auch wenn mit Salzburg ein in diesem Moment schier übermächtiger Gegner im Finale wartet, ist Rapid klar: Diese Krisen-Saison soll – so kurios es klingen mag – mit einem Titel enden.
„Es gibt uns Mut und dieses Kitzeln ist schon da, im Finale zu stehen“, sagt Knoflach. Zusatz:
„Wir sind es nicht nur uns schuldig nach dieser Saison, wir sind es denen da draußen schuldig.“
Schwab schöpft Hoffnung: „Es waren enge Spiele gegen Salzburg, von dem her ist sicher etwas möglich. Wir fahren hin und haben die Fans im Rücken. Wir schauen, dass wir in der Liga punkten und mit einer breiteren Brust kommen. Viele hier haben noch keinen Titel.“
Das soll sich am 1. Juni ändern. Ausgerechnet in einer Krisen-Saison.