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Klub-WM-Countdown läuft: Dunkle Wolken über USA

Ein Jahr vor WM-Beginn steht die Sicherheit im Haupt-Gastgeberland in Frage - Die Lage gefährdet das Milliarden-Geschäft der FIFA.

Klub-WM-Countdown läuft: Dunkle Wolken über USA Foto: © getty

Noch ein Jahr bis zur Fußball-WM in den USA, Kanada und Mexiko. Während der Countdown läuft, bis die größte Einzelsport-Veranstaltung der Welt nach Nordamerika kommt, sind die Aussichten auf ein unbeschwertes Fußballfest ungewiss.

Die Sicherheit im Land des Hauptgastgebers steht in Frage, die Lage in den USA gefährdet auch die größte Cashcow des Weltverbandes. Einen Vorgeschmack auf die tatsächlichen Begebenheiten wird die am Wochenende beginnende FIFA-Klub-WM liefern.

US-Präsident Donald Trump, der dieser Tage die Marine und Nationalgardisten gegen Demonstrierende im eigenen Land auffährt, verspricht den Fans ein großartiges WM-Erlebnis. "Wir können es kaum erwarten, Fußballfans aus der ganzen Welt willkommen zu heißen", sagte Trump im Mai bei einem Briefing im Weißen Haus mit FIFA-Chef Gianni Infantino. Man arbeite daran, einen "reibungslosen Aufenthalt" zu garantieren, so Trump, der für das Turnier eine eigene Taskforce gegründet hatte.

Dieser Taskforce steht Trump selbst vor, ausführender "Offizier" ist Andy Giuliani, der Sohn des früheren New Yorker Bürgermeisters Rudy Giuliani. Vizepräsident JD Vance ist stellvertretender Vorsitzender der WM-Taskforce, er ergänzte die Worte Trumps:

"Ich weiß, dass wir Besucher aus fast 100 Ländern haben werden. Wir wollen, dass sie kommen. Wir wollen, dass sie feiern", sagte Vance: "Aber wenn die Zeit um ist, müssen sie nach Hause fahren."

FIFA-Chef Infantino beschwichtigt

Aktuell sind verschiedene pauschale Einreiseverbote für die USA in Kraft, darunter befindet sich der für die WM (11. Juni bis 19. Juli 2026) qualifizierte Iran. Teams und Trainer sollen davon ausgenommen sein, Fans allerdings nicht.

Hinzu kommen Visa-Restriktionen oder lange Wartezeiten, etwa für Menschen aus südamerikanischen Ländern. Kritische Stimmen werden laut, wie vor Brasilien 2014, Russland 2018 und Katar 2022 stehen Menschenrechte in einem WM-Ausrichterland in Frage.

"Jeder wird willkommen sein", sagte Infantino beim FIFA-Kongress in Paraguay. Das habe ihm die amerikanische Regierung versichert, so der FIFA-Boss. Die Endrunde in den USA 1994 war ein gewaltiger Erfolg, für 2026 verspricht Infantino "die großartigste WM der Geschichte".

Viele Menschen sind aber skeptisch oder haben schlichtweg weniger Lust auf Soccer in the USA beim gegenwärtigen Klima. Laut "Financial Times" ist die Nachfrage nach Visa für die USA aus Europa bereits stark gesunken.

Soldaten marschieren auf

Am Mittwoch sollten Prominente und Fußballstars in Los Angeles über den roten Teppich schreiten - für die "noch ein Jahr bis zur WM"-Party.

Fast zeitgleich schickte das Pentagon nach eigenen Angaben auf Anordnung Trumps weitere 2.000 Soldatinnen und Soldaten der Nationalgarde in die Metropole an der US-Westküste - eine weitere Eskalation rund um die Proteste gegen das Vorgehen der US-Einwanderungsbehörde ICE.

Nicht nur LA - die Gastgeberstadt von Sommer-Olympia 2028 - sondern auch andere US-Städte, die im nächsten Jahr WM-Schauplatz sind, sehen sich aktuell mit der Frage konfrontiert, wie sie die Fans angesichts der Vorkommnisse beruhigen können. Die FIFA als Ausrichter der nun folgenden Klub-WM gibt sich schmallippig darüber, wie sie die Situation einschätzt und ob Fans aus bestimmten Ländern oder Bevölkerungsgruppen um ihre Sicherheit fürchten müssen.

10 Milliarden US-Dollar

Gleichzeitig wird die WM 2026 das lukrativste Sportereignis aller Zeiten sein. Ein Mitgrund ist schlicht die Größe des auf 48 Mannschaften (statt 32) und 104 Spiele (statt 64) angewachsenen Mega-Events. Laut Schätzungen werden die Einnahmen der FIFA die Marke von 10 Milliarden US-Dollar erstmals übersteigen.

Der Weltverband rechnet selbst mit Einnahmen von 13 Milliarden Dollar von 2023 bis 2026 - zuletzt waren es im durch die Katar-WM abgeschlossenen Vierjahreszyklus 7,5 Milliarden. Die Einnahmen sind gigantisch, die Chancen für die USA, sich als guter Gastgeber zu präsentieren, prinzipiell auch. Der Weltverband jedenfalls will in einem Jahr allein in den Stadien sechs Millionen Fans begrüßen.

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