Seit etwas mehr als einem Monat ist Franco Foda als Trainer des FC Zürich Geschichte.
Nach gerade mal zwei Punkten aus acht Liga-Spielen, dem Verpassen der Champions-League-Gruppenphase und dem blamablen Aus im Schweizer Cup gegen Zweitligist Lausanne hatte die Zürcher Führungsriege rund um Präsident Ancillo Canepa genug gesehen und setzte den 56-jährigen Deutschen vor die Tür.
Die Lage hat sich nach dem Trainerwechsel aber kaum gebessert. In der Super League läuft der amtierende Meister auch unter der Leitung von Neo-Coach Bo Henriksen dem ersten Saisonsieg nach, nach 13 Begegnungen stehen mickrige sechs Punkte zu Buche. Aufsteiger Winterthur auf Rang neun ist bereits um sechs Punkte enteilt.
In der UEFA Europa League droht nach vier Niederlagen in vier Spielen das jähe Aus, zuletzt setzte es zwei heftige Niederlagen gegen die PSV Eindhoven (1:5, 0:5). Nur mit einem Heimsieg am Donnerstag gegen Bodö/Glimt würde die Chance auf das Überwintern im Europacup noch gegeben.
Das hat Zürich bei Fodas Verpflichtung unterschätzt
Eine bisher katastrophale Saison, an der Foda eine Mitschuld trägt. Im großen Interview mit der "Blick" blickt FCZ-Boss Canepa auf die Amtszeit des ehemaligen ÖFB-Teamchefs zurück und erklärt, was er heute anders machen würde.
"Wir haben bei der Verpflichtung von Trainer Franco Foda unterschätzt, dass er in den letzten fünf Jahren Nationaltrainer war. Er war es gewohnt, aus rund 50 Spielern die Besten zu selektionieren", so Canepa.
Ein Klubtrainer müsse aber täglich mit den Spielern arbeiten, die hier sind. "Er muss sie tagtäglich weiterentwickeln, ihre Stärken hervorheben, ihnen Vertrauen schenken." Das hat Foda aber offenbar nicht getan, stellte seine Mannschaft oftmals um - ein Fehler.
"Hat zwischen ihm und der Mannschaft nicht mehr gepasst"
Foda sei ein "guter, erfahrer und loyaler Trainer", ist Canepa versucht zu betonen, "aber die anfänglichen Systemwechsel haben die Mannschaft verunsichert, zumal aufgrund der vielen englischen Wochen diese auch nicht fundiert trainiert werden konnten."
Der Mainzer "hätte mehr Zeit gebraucht. Aber am Schluss hat es zwischen ihm und der Mannschaft nicht mehr gepasst", so Canepa, der anfügt: "Trotzdem sei erwähnt, dass wir mit Franco Foda die Gruppenphase der Europa League erreicht haben."
Von der die Zürcher wohl aber übel bald Abschied nehmen müssen.