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Ein Land im Ausnahmezustand

Nach dem Tod von König Bhumibol ist in Thailand nichts mehr wie es war. Auch im Fußball.

Ein Land im Ausnahmezustand

Seit dem 13. Oktober ist in Thailand nichts mehr wie es war. Der Tod des beliebten Königs Bhumibol hat eine Staatstrauer ausgelöst, die sich auch auf den Fußball auswirkt.

Die Meisterschaft wurde zunächst vier Runden vor Schluss unterbrochen, nach einer Abstimmung aller Klubs sogar abgebrochen. Die verbleibenden Cup-Entscheidungen wurden ausgelost.

Der Schweizer Charyl Chappuis, der seit knapp drei Jahren in Thailand lebt und spielt, versucht die im "Blick" Lage zu erklären: "Die Trauer ist sehr intensiv. Es macht mich traurig und stolz zugleich, zu sehen, wie Menschen auch in der heutigen Zeit noch fähig sind, eine Person so zu verehren."

Konzerte, Partys, Sportveranstaltungen verboten

Für Ausländer seien die derzeit vorherrschenden Bedingungen in Thailand schwer zu begreifen. "Für mich war es zu Beginn erstaunlich und beeindruckend, zu sehen, wie groß die Trauer im ganzen Land ist", so der frühere Schweizer U17-Weltmeister.

Auch nach der einmonatigen Staatstrauer ist der Tod Bhumibols allgegenwärtig.

"Jeder trägt schwarze Kleidung, einige werden dies ein ganzes Jahr zu seinen Ehren tun. Während eines Monats waren jegliche Events wie Konzerte, Partys oder Sportveranstaltungen abgesagt. Wenn im TV etwas in diesem Stil zu sehen war, wurde es abgedunkelt gezeigt", schildert Chappuis.

Keine bunten Kleider

Der Abbruch der Liga hat für manche Teams verheerende Folgen, denn nicht nur der Meisterkampf sondern auch jener gegen den Abstieg fand nicht statt. In der WM-Qualifikation gegen Australien (2:2) war die Stimmung ebenfalls spürbar.

Fans waren dunkel gekleidet und durften keine Sprechchöre anstimmen. Torjubel waren untersagt.

Chappuis: "Wir haben alle bunten Trainings- und Freizeitkleider weggelegt und tragen nur schwarz oder weiss. Einzig während des Spiels mit dem Nationalteam liefen wir in unseren blauen Trikots auf."

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