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Thalhammer-Erfolgsrun: "Macht gierig nach mehr"

Der Cercle-Erfolgstrainer bremst aber auch. So kam das Engagement zustande:

Thalhammer-Erfolgsrun: Foto: © GEPA

Dominik Thalhammer legt mit Cercle Brügge einen unerwarteten Erfolgslauf hin. Aus dem Abstiegskandidaten wurde ein Aspirant um die Europacup-Plätze, sieben der acht Spiele unter der Leitung des Österreichers wurden gewonnen.

Im Interview mit dem "Kicker" weiß der 51-Jährige, den Run richtig einzuschätzen: "Medial und vor allem in den Sozialen Medien wird das schon ganz klar über alle Grenzen hin wahrgenommen. Aber ich muss schon auch sagen, dass wir derzeit auch overperformen."

Die junge Mannschaft müsse "am Boden bleiben und demütig sein. Auf der anderen Seite macht so eine Serie auch gierig nach mehr. Am Ende des Tages geht es darum, sie von einer Idee zu überzeugen. Ich kann eine Idee haben, aber wenn du dann die Spiele nicht gewinnst, wird die Mannschaft irgendwann den Glauben daran verlieren", so Thalhammer.

"Die Zeiten, in denen die Spieler einen Medizinball vorgesetzt bekommen haben und keine Fragen stellen durften, sind vorbei. Wer von einer Idee begeistert ist, spielt auch effektiver. Bisher ist es uns offenbar gut gelungen, das zu vermitteln."

So kam das Engagement zustande

Das zustandegekommene Engagement sei dem Spielstil beim LASK geschuldet: Cercle setze nicht auf Datenanalysen, sondern suche gezielt nach Trainern, deren Teams mit hoher Intensität pressen.

Bei der Präsentation seines Konzepts gab es auch ein Gespräch mit Monaco-Sportdirektor Paul Mitchell, da Cercle Brügge zu 51 Prozent im Besitz der Monegassen steht und als Entwicklungsklub genutzt wird.

Ergebnisse seien vor diesem Hintergrund wichtig und Minimalziele sind definiert, aber die Etablierung einer intensiven Spielweise und die Spielerentwicklung sind ebenfalls zwei zentrale Punkte. 

Cercle habe als kleines Team erkannt, auf individueller Ebene nicht so aufgestellt zu sein, mit den millionenschweren Spitzenklubs mithalten zu können. "Deshalb hat man sich entschlossen, es mit dem System des intensiven Pressings zu versuchen. Ich finde, das ist eine kluge Entscheidung."

Seine Vergangenheit im Frauen-Fußball wurde wie schon beim LASK-Einstieg thematisiert: "Ich finde es halt schade, dass man in unserer Zeit immer noch so denkt". Der größte Unterschied zwischen Frauen- und Männer-Teams liege im sozialen Aspekt, der für den Erfolg bei Frauen-Teams essentieller sei.

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