Silvio Berlusconi hat genug vom Fußball.
Nach 30 Jahren an der Spitze der AC Milan will der Klub-Patron die Verantwortung abgeben. "Nach drei Jahrzehnten auf Spitzen-Niveau ist für mich die Zeit gekommen, das Handtuch zu werfen", erklärt der 79-Jährige in einem Radio-Interview mit dem zur RAI-Gruppe gehörenden Sender "Virus".
Unklar ist noch die Frage nach seinem Nachfolger. Aktuell verhandelt Berlusconi mit einem chinesischen Konsortium über einen Einstieg bei den Lombarden.
Berlusconi stellt Bedingungen
"Es scheint eine sehr solide Gruppe zu sein", erklärt der "Cavaliere", stellt aber Bedingungen: "Wir wollen genaue Garantien, dass sie jährlich gewisse Beträge in den Klub investieren."
Der ehemalige italienische Ministerpräsident rechnet vor, dass ein europäischer Topklub zwischen 100 und 200 Millionen Euro per anno investieren muss, um Wettbewerbsfähigkeit in Aussicht stellen zu können.
Fußball wie Monopoly
Während seiner Ära habe sich der Fußball dramatisch verändert, wobei vor allem die arabischen Ölmagnaten einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet hätten. Berlusconi zieht einen gewagten Vergleich.
"Bei der Bewertung eines Spitzenspielers ist es wie bei Monopoly. Das Geld hat einen anderen Wert als anderswo. Wenn man die Forderungen für den einen oder anderen Spieler hört, wird man nervös."
Milans sportlicher Abstieg
Für Milan ging es sportlich in den letzten Jahren steil nach unten. War die Mannschaft in den 90er und 2000er Jahren eine der besten der Welt, zählt man inzwischen selbst in Italien nicht mehr zu den Top-Teams.
In der abgelaufenen Saison kamen die Rossoneri nicht über Rang sieben hinaus und verpassten damit zum dritten Mal in Folge das internationale Geschäft, was absoluten Negativrekord bedeutete.
Zu allem Überfluss ging auch das Finale der Coppa Italia nach starker Leistung gegen den Erzrivalen Juventus Turin mit 0:1 nach Verlängerung verloren. Dabei ging es durchaus zur Sache, wie folgendes Video, das an Wrestling erinnert, zeigt:
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