Der Transfer von Moritz Bauer von Rubin Kazan zu Stoke City in Höhe von 5,7 Millionen Euro kam etwas aus dem Nichts.
Ohne großen Medienrummel wechselte einer der wenigen Gewinner des ÖFB-Teams des vergangenen Jahres nach Stoke-on-Trent und setzt damit die erst junge Tradition von österreichischen Legionären bei den "Potters" fort. Nach Marko Arnautovic (mittlerweile West Ham), Daniel Bachmann (mittlerweile Watford) und Kevin Wimmer ist er bereits der vierte ÖFB-Teamspieler, der in den letzten Jahren beim Tabellen-18. der Premier League anheuerte.
Wimmer und Arnautovic waren es auch, die Bauer den Wechsel zu Stoke schmackhaft gemacht haben. "Ich habe mit beiden gesprochen und sie haben mir nur Großartiges über diesen Verein erzählt. Auch Xherdan Shaqiri (Anm. möglicher künftiger Partner auf der rechten Seite), den ich aus der Schweiz kenne, hat mir den Verein wärmstens empfohlen", erklärt der 25-Jährige auf der offiziellen Stoke-Homepage.
Den größten Anreiz bildete für Bauer aber ohnehin die Liga selbst: "Die Premier League ist, wie ich finde, die beste Liga der Welt, da muss man nicht zwei Mal überlegen. Ein Traum ist wahr geworden."
Moritz Bauer reiht sich mit seinem Wechsel zu Stoke in eine bunte Liste an ÖFB-Legionären in England ein:
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Mit Bauer aus der Krise?
Dabei kam Bauer, der künftig mit der Nummer 2 aufläuft, im denkbar ungünstigsten Moment zu Stoke. Die "Potters" befinden sich mitten im Abstiegskampf der Premier League. Nach dem blamablen Aus im FA Cup gegen einen Viertligisten musste zudem mit Langzeit-Coach Mark Hughes der Befürworter des Transfers des Neo-ÖFB-Teamkickers gehen.
Dass er sein erstes Stoke-Training ohne einen Coach absolvieren muss, ist für den gebürtigen Schweizer aber kein Problem: "Das kümmert mich nicht so sehr. Das Wichtigste für mich ist, am Feld alles zu geben und alle glücklich zu machen. Wir freuen uns natürlich auf den neuen Trainer und hoffen, dass es ab jetzt wieder bergauf geht, hoffentlich schon am Montag."
Am angesprochenen Montag geht es für Bauer gleich mal richtig zur Sache. Stoke muss zum Auswärtsspiel bei Manchester United ran. "Das ist natürlich riesig, was könnte mir Besseres passieren? Es ist wie im Film, hoffentlich bin ich bereit für das Spiel", bekommt der schnelle Außenbahnspieler glänzende Augen, wenn er von seinem möglichen Debüt spricht.
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Wimmer: "Er hat die Qualität"
Trotz seiner erfolgreichen Zeit bei Ex-Klub Rubin Kazan, bei dem er unter anderem zum besten Spieler der vergangenen Saison gewählt wurde, wurde Bauer in Russland nie wirklich glücklich. Dementsprechend einfach fiel ihm der Abschied: "Im Fußball gibt es nicht viel Platz für Emotionen. Ich habe meine Zeit in Kazan genossen, jetzt beginnt aber ein neues Kapitel. Ich kann nicht mit Worten beschreiben, wie sehr ich mich auf dieses freue. Ich denke, dass ich hier viele Freunde finden und mich wohlfühlen werde."
Einen Freund in England hat Bauer schon mit ÖFB-Teamkollegen Kevin Wimmer. Der Innenverteidiger lobt in der "Krone" seinen künftigen Partner in der Stoke-Defensive: "Er hat die Qualität und auch das Tempo." Außerdem verspricht der Stammspieler der "Potters": "Die Eingewöhnung wird ihm leicht fallen. Die Stimmung ist nach den letzten Partien zwar bei den Fans gekippt, aber nicht in der Mannschaft."
Auch Bauer ist von seinen eigenen Stärken überzeugt: "Ich bin ein hart arbeitender Spieler. Auf der rechten Seite liebe ich es, Platz zu haben und meinen Pace und meine Power ausspielen zu können."
Auf der Rechtsverteidiger-Position wird der Blondschopf künftig mit dem englischen Nachwuchskicker Tom Edwards und Altstar Glen Johnson um einen Fixplatz kämpfen. Für Bauer durchaus überwindbare Hürden, denn er ist ohnehin in die Premier League gekommen, "um sich mit den besten Spielern der Welt zu messen."