Ein 0:9 gegen Leicester City im Oktober 2019: Nach dieser Schmach und einem von der Klub-Spitze ausgeschlagenen Rücktrittsangebot des Trainers ging es für Southampton und Ralph Hasenhüttl tendenziell nur mehr nach oben.
Wenig überraschend meint der Österreicher vor dem Auftakt in die neue Premier-League-Saison: "Hoffentlich erwischen wir einen besseren Start und können an das Ende anschließen."
Der Lohn für nur eine Niederlage in den letzten neun Saisonspielen lautete für Southampton Platz elf. Ähnliches wird dem Klub, der im Besitz eines chinesischen Immobilien-Tycoons ist, von engen Beobachtern erneut zugetraut. Die "BBC" und der "Guardian" setzten die "Saints" in ihren Saisonprognosen auf die Plätze zehn beziehungsweise zwölf. Los geht es am Samstag bei Crystal Palace (16 Uhr im LIVE-Ticker und Sky überträgt am ersten Wochenende alle Spiele live).
Hasenhüttl, der erst im Juni mit einem neuen Vierjahresvertrag belohnt wurde, schwor die Öffentlichkeit dennoch auf eine "toughe" Meisterschaft ein. Gewohnte Kost - Intensität gepaart mit Draufgängertum im wahrsten Wortsinn - soll aufgetischt werden. "Wir wollen unseren Prinzipien treu bleiben, das macht am meisten Sinn", meint der 53-Jährige.
Die Athletik-Daten dürften gut sein. "Wir sind ein sehr fittes Team und sind immer in der Lage, immens hart für unsere Ergebnisse zu arbeiten." Spielerisch wird der nächste Schritt erwartet. "Wir werden versuchen, einige Dinge besser zu machen und viele Chancen zu kreieren", sagt Hasenhüttl, der die Corona-Zwangspause sinnvoll genutzt hat.
Hasenhüttl und sein "Playbook"
Im bei seiner Familie in München verbrachten Lockdown soll der "charismatisch, aber geradlinig" ("Guardian") auftretende Grazer ein digitales "Playbook" erstellt haben. Mit einer Blaupause seiner Spielphilosophie, anwendbar von der Akademie bis hin zur ersten Mannschaft, soll Hasenhüttl auf die Insel zurückgekehrt sein.
Letztere wurde marginal umgebaut. Die Neuzugänge heißen Kyle Walker-Peters (Rechtsverteidiger/Tottenham Hotspur) und Mohammed Salisu, ein Innenverteidiger, der aus Valladolid anstelle von Kevin Danso kam. "Wir haben eine gute erste Elf, aber sehr viele Spiele", scheint Hasenhüttl mit dem Kader nicht restlos zufrieden.
Die "Lebensversicherungen" James Ward-Prowse und Danny Ings blieben immerhin. Nur Jamie Vardy schoss in der Vorsaison einen Treffer mehr als Ings, dem dank seiner 22 mit 28 Jahren der Sprung ins englische Nationalteam retour gelang.